Hamburg. Die Beachvolleyball-Olympiasiegerin gibt am Wochenende in St. Peter-Ording ihr Debüt als Fernsehexpertin

    Laura Ludwig hat schon wieder Lust auf Beachvolleyball. Kurz nach der Geburt ihres Sohnes Teo Johnston am 28. Juni kehrt die Olympiasiegerin und Weltmeisterin des Hamburger SV in den Sand zurück – wenn auch zunächst in einer anderen Rolle. Die 32-Jährige wird am Sonnabend und Sonntag bei der nationalen Techniker-Beachtour in St. Peter-Ording als Expertin die Liveübertragung begleiten, während die deutschen Topteams gerade in den Niederlanden um die EM-Krone kämpfen. Ihr Baby und ihr schottischer Lebensgefährte Imornefe Bowes (42), der als Bundestrainer andere deutsche Nationalduos betreut, sind am Nordseestrand mit dabei.

    „Es ist ein traumhaftes Erlebnis, den Kleinen bei sich zu haben, aber es ist natürlich auch eine komplette Umstellung“, sagt Ludwig, „sowohl anstrengend als auch das schönste Gefühl auf der Welt, diese Verantwortung für den kleinen Wurm zu haben.“ Während Ludwig ihren neuen Job ausübt, werden sich ihre Eltern um den kleinen Sohn kümmern. Sollte Olympiasieger-Kollegin Kira Walkenhorst, die sich nach zwei Operationen an Hüfte und Schulter auf der nationalen Tour mit verschiedenen Interimspartnerinnen wieder Wettkampfpraxis holt, in St. Peter-Ording ins Finale am Sonntag (12.15 Uhr) vorstoßen, würde Ludwig erstmals im TV, bei ProSieben Maxx, ein Spiel ihrer Erfolgspartnerin live kommentieren.

    Auch Walkenhorst (27) sieht Babyfreuden entgegen. Ehefrau Maria Walkenhorst (34), geborene Kleefisch, Hamburger Beachvolleyball-Landestraine-rin, ist schwanger. Der Geburtstermin wurde für Dezember errechnet. Vater des Kindes ist ein anonymer Spender.

    „Die Schwangerschaft war superschön. Die letzten Tage waren dann allerdings mehr oder weniger nervig, weil wir endlich unseren Teo im Arm halten wollten“, sagte Ludwig: „Jetzt sind wir erst mal alle überglücklich und freuen uns auf die nächste Zeit, in der wir uns ordentlich kennenlernen wollen, bevor es wieder mit dem Training losgeht.“

    Die siebenmalige deutsche Meisterin hat ihr Comeback im Sand bereits im Kopf. „Die Weltmeisterschaft 2019 am Hamburger Rothenbaum und Olympia 2020 in Tokio sind Highlights, die mich reizen, bei denen wir versuchen wollen, unsere beiden Titel zu verteidigen“, sagt Ludwig. Es wird ein anstrengender Weg. Cheftrainer Jürgen Wagner (62/Moers) und sein Team müssen die Ausnahme-Blockspielerin Walkenhorst nach fast zehn Monaten Verletzungs- und Wettkampfpause und die in den Vorjahren weltbeste Abwehrspielerin Ludwig wieder in Topform bringen. „In Laura steckt noch so viel Beachvolleyball-Herz, dass sie sogar noch stärker zurückkommen wird“, glaubt ihr Manager Andreas Scheuerpflug (51/Berlin). Walkenhorst wiederum kann sich inzwischen wieder weitgehend schmerzfrei im Sand bewegen.

    Spätestens Ende Oktober bis Anfang November soll Ludwig ins Balltraining einsteigen. Zu Beginn des neuen Jahres will sie topfit und bereit sein, mit Walkenhorst auf die Welttour zurückzukehren. Als Orientierung gilt die dreimalige Olympiasiegerin und Weltmeisterin Kerri Walsh-Jennings (39) aus den USA, die als dreifache Mutter weiterhin Weltklasse verkörpert. „Kerri ist auch hier ein Vorbild“, sagt Ludwig: „Es ist einfach bewundernswert, wie sie es schafft, Familie und Leistungssport zu vereinbaren.“