Zagreb.

    Im rot-weiß-karierten Fahnenmeer fanden die geschlagenen Nationalhelden ihr Lachen wieder. Luka Modric und Co. fuhren in offenen Bussen durch Zagrebs Straßen, sie kletterten auf die Brüstungen, warfen Kusshände in die Menge, sangen und grölten mit den Abertausenden Fans – keine 24 Stunden nach dem bitteren Ende des WM-Märchens gegen Frankreich (2:4) wurden Kroatiens Fußballer in der Heimat wie Weltmeister empfangen.

    Um 15.24 Uhr war die Maschine aus Moskau mit Verspätung in Zagreb gelandet, der Pilot hatte noch eine Runde über der Stadt gedreht, um den Spielern aus der Luft zu zeigen, was sie erwartet: Zagreb hatte sich seit den Morgenstunden in eine riesige Fanmeile verwandelt. Mit den Bussen ging es im Schritt-Tempo zum Ban-Jelacic-Platz, wo sich 100.000 Fans versammelt hatten.

    Das staatliche Fernsehen hatte die Bevölkerung aufgerufen, den „historischen Augenblick“ zu feiern. Die Eisenbahn bot Tickets zum halben Preis an, damit Fans zum Empfang des Teams nach Zagreb reisen konnten. Die Stadtverwaltung von Zagreb hatte angeordnet, dass die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel am Montag gratis war.

    Vor der kroatischen Fankurve kämpfte dann Luka Modric, der als bester Fußballer des Turniers ausgezeichnet worden war, mit den Tränen. „Wenn du eine solche Unterstützung bekommst, macht dich das wieder etwas glücklicher und stolz.“

    Anschließend empfing Staatsprä­sidentin Kolinda Grabar-Kitarovic die Mannschaft an ihrem Amtssitz und zeichnete sie mit einem Orden aus. „Die kleinen Details sind für Frankreich gelaufen. Es ist so bitter, denn ich glaube, wir waren sehr, sehr stark und hätten den Sieg verdient gehabt“, sagte Modrics kongenialer Nebenmann Ivan Rakitic.