Altona. Oberligist unterliegt englischem Sechstligisten nach schwacher Leistung klar mit 1:4

    Dirk Barthels Gesichtsausdruck sprach Bände. „Ein wenig Sorgen mache ich mir schon“, sagte Altonas Präsident nach dem 1:4 (1:4) im Jubiläumsspiel zum 125. Club-Geburtstag gegen den englischen Sechstligisten Dulwich Hamlet. „Aber unser Trainer hat gesagt, wir werden uns bald besser präsentieren.“ Eine spaßige Bitte gab Barthel den Journalisten zum Abschluss mit auf den Weg: „Bitte berichtet doch einfach nichts über dieses Spiel.“

    Tatsächlich wäre der Mantel des Schweigens über die Leistung des Hamburger Oberligisten eine (zu) große Wohltat. Mit Abzug der ersten zehn Minuten, in denen Abwehrchef Seyhmus Atug per Kopf auf Flanke von Vincent Boock das 1:0 köpfte (4.), präsentierte sich Altona vor 1093 Fans in schwacher Verfassung. Dulwichs Michael Chambers durfte unbedrängt im Fünfer eine Ecke (16.) und aus elf Metern, begünstigt durch zwei passive Gegenspieler, eine eigentlich schwache Hereingabe einköpfen (37.). Im defensiven Zentrum schlief der AFC zudem zweimal kolossal – Dipo Akinyemi (17.) und Trialist (24.) überwanden mühelos Altonas Keeper Patrick Hartmann. In Hälfte zwei verwaltete Dulwich den Vorsprung meist sicher, beim AFC zeigte über 90 Minuten nur Dribbler Andy Akoteng-Bonsrah im rechten Mittelfeld ordentliches Niveau.

    „Ein gutes Spiel gegen einen sehr guten Gegner mit Regionalliganiveau“, urteilte Altonas Trainer Berkan Algan milde über seine Mannschaft. „Bei uns stimmte noch nicht alles, zum Beispiel müssen wir noch das Stellungsspiel trainieren.“ Beunruhigt sei er vor dem ersten Pflichtspiel, dem Pokalauftritt in der ersten Runde am Mittwoch in Bostelbek, keineswegs: „Sorgen mache ich mir, wenn ich in der Regionalliga sechs Monate auf fünf Spieler, die ich nicht ersetzen kann, verzichten muss. Sonst nicht.“

    Kein Dissens herrschte bei der Beurteilung der Veranstaltung selbst, die Altona gut gelang. Dulwichs Stadionsprecher Mitch Flacko durfte sich mit Altonas Mann am Mikro, Peter Helmcke, die Arbeit teilen. Nach jedem Treffer der Gäste erklang der The-Clash-Hit „London Calling“. Die befreundeten Fanlager feierten nach einem intensiven gemeinsamen Wochenende friedlich, lautstark und farbenfroh miteinander und Dulwichs Team durfte einen Siegerpokal mit nach Hause nehmen. Will Altona diese Saison auch was gewinnen, muss dafür nun Leistung her.