Maria Alm. St. Paulis Stürmer begrüßt mögliche Verstärkung für den Angriff und setzt sich ein Tor im ersten Spiel als Ziel

    Wer Dimitrios Diamantakos in diesen Tagen im Trainingslager des FC St. Pauli in Maria Alm beobachtet, spürt sofort, dass sich sein Gemütszustand innerhalb eines halben Jahres um 180 Grad gewendet hat. Der Stürmer lacht viel, macht Scherze und verbreitet einfach gute Laune. Die Schlussphase der vergangenen Saison, die sich für ihn und das gesamte Team doch noch versöhnlich gestaltete, hat ihre positive Wirkung offenbar über die Sommerpause hinweg behalten.

    Entsprechend zuversichtlich blickt der 25 Jahre alte Grieche denn auch auf die neue Spielzeit. „Mein Ziel ist es, gleich im ersten Spiel dabei zu sein und ein Tor zu schießen“, sagt Diaman­takos, der den schwedischen Superstar Zlatan Ibrahimovic als sein Vorbild nennt. „Er hat eine beeindruckende Kraft und körperliche Fähigkeiten, erzielt Tore mit rechts, links und dem Kopf und hat in verschiedenen Ländern mit seinem Können überzeugt. Für mich ist er der König“, schwärmt Diamantakos über die sportlichen Qualitäten des immer wieder reichlich großspurig auftretenden Weltklassestürmers.

    Von einer solchen Attitüde ist Diamantakos weit entfernt, an Selbstvertrauen mangelt es ihm inzwischen allerdings auch nicht mehr. So ist zu erklären, dass er den Plan der Clubführung, das Team jetzt noch mit einem Stürmer zu verstärken, sehr gelassen, ja positiv sieht. „Das wird uns helfen. Konkurrenz ist gut. Wir alle wollen, dass das Team besser wird“, sagt er. Von der Sorge, er könne seinen Ende der vergangenen Saison ergatterten Startelf-Platz verlieren, ist nichts zu spüren. Dazu passt, dass er sich im Team mit den Sturmkonkurrenten Sami Allagui und Aziz Bouhaddouz besonders gut versteht.

    Diamantakos war in der vergangenen Winterpause vom Ligakonkurrenten VfL Bochum zum FC St. Pauli gekommen, um im Kampf um den Klassenverbleib für größere Torgefahr zu sorgen. Dieser Plan ging zunächst nicht auf. „Er hat ein bisschen Zeit gebraucht, um bei uns anzukommen und richtig fit zu werden“, sagte Cheftrainer Markus Kauczinski in der Nachbetrachtung. In Bochum war der Grieche Opfer eines Überangebots an Stürmern geworden, kaum zum Einsatz gekommen.

    „Ich brauche mehrere Spiele über 90 Minuten, um richtig in Form zu kommen“, sagt er selbst dazu. Dazu kam es erst in der Schlussphase der Saison. Nachdem er schon in Regensburg trotz der 1:3-Niederlage ein ordentliches Spiel gezeigt hatte, feierte er beim folgenden, existenziell wichtigen 3:0-Sieg gegen Fürth mit seinem ersten Treffer für St. Pauli eine Art persönlicher Befreiung.

    „Ich verspreche mir für die neue Saison viel von ihm. Wenn sein körperlicher Zustand stimmt, dann ist er so, wie ich ihn aus unserer Zeit in Karlsruhe kenne. Ihn zeichnet aus, dass er den Gegner gut unter Druck setzen und mit Tempo in die Tiefe gehen kann. Er hat einen starken linken Fuß, läuft viel und arbeitet für die Mannschaft.“

    Im Testspiel am Mittwochabend gegen den auf St. Paulis Trainingsplatz in Saalfelden ansässigen Regionalligisten FC Pinzgau konnte Diamantakos wegen eines Blutergusses im Oberschenkel noch nicht mitwirken. „Ich hoffe aber, dass ich schon am Sonnabend im Spiel gegen den FC Liefering wieder dabei sein kann“, sagt er.

    St. Pauli gewann gegen den FC Pinzgau mit 8:0 (5:o). Die Treffer erzielten Marvin Knoll (10.), Waldemar Sobota (12., 24.), Christopher Buchtmann (35.), Jan-Marc Schneider (45.) und Sami Allagui (56., 79., 81.).

    St. Paulis Partien vom dritten bis achten Spieltag: So, 26.8., 13.30 Uhr: Union Berlin (auswärts), So, 2. 9., 13.30 Uhr: Köln (Heim), So, 16.9., 13.30 Uhr: Aue (A), Fr, 21.9., 18.30 Uhr: Ingolstadt (A), Mi, 26.9., 18.30 Uhr: Paderborn (H), So, 30.9., 13.30 Uhr: HSV (A).