Hamburg.

    Die genaue Abrechnung wird es erst in ein paar Tagen geben, doch schon jetzt ist klar: Auch in diesem Jahr wird das Galopp-Derby in Horn mutmaßlich mit einem Minusbetrag abgeschlossen werden. „Es ist ja kein Geheimnis, was wir uns erhofft haben“, sagt der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Hans-Ludolf Matthiessen angesichts eines Umsatzes von nur 2,4 Millionen Euro statt erträumter drei Millionen. Er rechne mit einem fehlenden Ertrag von etwa 70.000 Euro, sagt der ehemalige Schatzmeister. Im vergangenen Jahr waren es noch 90.000 Euro.

    Die Probleme des Derby-Meetings sind in diesem Jahr eklatanter denn je zutage getreten. Denn anders als zuvor stimmten die äußerlichen Bedingungen. Das Wetter war großartig, bei der Ansetzung der Renntage hatte man Rücksicht auf die Fußballfans genommen und Spieltage der Deutschen mit einkalkuliert. Dass die DFB-Elf früh ausschied, half den Rennreitern allerdings nicht. Nur der Derbytag war mit mehr als 15.000 Zuschauern gut besucht. Die sechs anderen Renntage blieben unter den Erwartungen.

    Nun hoffen alle auf das Go für die Doppelrennbahn für Galopper und Traber. Doch die Wirtschaftlichkeitsprüfung, die der Senat in Auftrag gegeben hat, wird erst Ende des Sommers abgeschlossen sein. Wie und ob es überhaupt weitergeht, weiß auch das Kompetenzteam um Schatzmeisterin Ilona Vollmers nicht, die in Gesprächen mit der Stadt steht. Klar ist nur, das Warten auf eine Entscheidung blockiert notwendige Sanierungsmaßnahmen. Unter anderem den Einbau eines Fahrstuhls für die Tribüne. „Finanziert wäre das“, sagt Matthiessen. „Aber uns sind die Hände gebunden.“ Seit drei Jahren liegen zudem Pläne für das neue Führring hinter dem Tunnel in der Schublade. Der Platz, wo die Wetter die Pferde vor dem Rennen in Augenschein nehmen, soll dorthin, wo zuletzt stets der Marktplatz für die Besucher war. Auch eine Drainage ist längst geplant. Doch solange nicht klar ist, wie entschieden wird, nimmt niemand Geld in die Hand. Alles wie immer.