Frankfurt/m.

    Mesut Özils Vater Mustafa legt seinem Sohn angesichts der jüngsten Aussagen von Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff einen Abschied aus der DFB-Elf nahe. „Wenn ich an seiner Stelle wäre, würde ich sagen: Schönen Dank, aber das war es! Dafür ist die Kränkung dann doch zu groß. An Mesuts Stelle würde ich zurücktreten“, sagte der 50-Jährige der „Bild am Sonntag“. Bierhoffs Aussage, wonach das DFB-Team bei der WM in Russland vielleicht besser auf Özil verzichtet hätte, nannte Vater Özil einen „schlechten Witz“ und „eine Frechheit“. Sie diene „nur dazu, die eigene Haut zu retten“.

    In einem „Kicker“-Interview hat DFB-Präsident Reinhard Grindel unterdessen den Druck auf Özil erhöht: „Es stimmt, dass sich Mesut bisher nicht geäußert hat. Das hat viele Fans enttäuscht, weil sie Fragen haben und eine Antwort erwarten. Diese Antwort erwarten sie zu recht. Deshalb ist für mich völlig klar, dass sich Mesut, nach seinem Urlaub auch in seinem eigenen Interesse öffentlich äußern sollte.“

    Der Verband erwartet vom England-Legionär eine klare Aussage, nachdem sein Treffen zusammen mit Teamkollege Ilkay Gündogan in London mit Türkeis Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan eine starke Belastung in der WM-Vorbereitung dargestellt hatte. Grindel: „Wir möchten auch abwarten, in welcher Form sich Mesut einlässt. Es gehört zur Fairness, einem verdienten Nationalspieler, der einen Fehler gemacht hat, diese Chance zu geben.“