Les Herbiers.

    Auch nach dem offiziellen Schlussstrich unter die Salbutamol-Affäre um Branchenprimus Chris Froome (33) bleibt für Radprofi John Degenkolb ein fader Beigeschmack. „Ich habe ein bisschen Bedenken, dass deswegen Nebenkriegsschauplätze entstehen. Wir haben hier genug Stress. Es wäre doof, wenn dadurch Gefahren von außen entstehen, es womöglich Anschläge gibt“, sagte der 29 Jahre Radprofi aus Oberusel im Fahrer-Hotel seines Trek-Segafredo-Rennstalls in Les Herbiers vor dem Start der 105. Frankreich-Rundfahrt (Sonnabend, 10.55 Uhr, Eurosport1) auf der Atlantikinsel Noirmoutier.

    Der viermalige Toursieger Froome war am Vortag bei der Fahrervorstellung in Roche-sur-Yon vom Publikum gnadenlos ausgepfiffen worden. Die Affäre um den Sky-Kapitän und deren Ausgang nannte Degenkolb „nicht gerade förderlich für den Radsport“. Am Montag hatte der Weltverband UCI grünes Licht für einen Tourstart des Briten erteilt, weil dessen erhöhte Werte des Asthmamittels Salbutamol nicht als Dopingvergehen gewertet worden waren. „Die ganze Geschichte ist sehr, sehr schlecht für den Radsport. Es bleiben viele offene Fragen für Froome und das Team Sky“, klagte Degenkolbs niederländischer Teamkollege Bauke Mollema.