Samara/Sotschi. Kroaten fürchten vor ihremViertelfinale gegen Russland das euphorische Publikum

    Am Sonnabend stehen die letzten beiden Viertelfinalspiele der WM an: In Samara trifft Schweden auf England (16 Uhr/ARD und Sky), in Sotschi spielt Russland gegen Kroatien (20 Uhr/ARD). Die Schweden stehen dabei erstmals seit 24 Jahren wieder in der Runde der letzten acht, 1994 in den USA wurden sie Dritte. Der erfolgreiche Weg soll damit noch nicht zu Ende sein. Mittelfeldspieler Sebastian Larsson kehrt nach seiner Gelbsperre zurück, dafür fehlt Außenverteidiger Mikael Lustig gelbgesperrt. Hinter dem Einsatz des HSV-Profis Albin Ekdal steht noch ein Fragezeichen, ihn plagen Schmerzen an den Füßen.

    Gegner England strotzt derweil vor Selbstvertrauen. Tenor: Wenn die Three Lions schon ein Elfmeterschießen gewinnen können, ist bei dieser Weltmeisterschaft wirklich alles möglich. Personell gibt es ebenfalls keine Sorgen. Fabian Delph ist nach der Geburt seiner Tochter wieder zum Team zurückgekehrt. Dennoch dürfte dieselbe Elf wie gegen Kolumbien beginnen.

    Die Sbornaja, die russische Nationalelf, hofft auf den größten Erfolg seit 1966. Damals erreichte das Team der Sowjetunion bei der WM in England das Halbfinale, wo man Deutschland mit 1:2 unterlag. Trainer Stanislaw Tscher­tschessow muss auf Mittelfeldspieler Juri Schirkow (Schienbeinverletzung) verzichten, für ihn könnte Spanien-Profi Denis Tscheryschew oder Wladimir Granat spielen. Aber auch Alan Dsagojew hat sich nach einer Oberschenkelverletzung wieder zurückgemeldet.

    Die Kroaten gehen als Favorit in dieses Spiel – und mit dieser Rolle haben sie sich nach der souveränen Vorrunde im Achtelfinale gegen Dänemark schwergetan. Das gewonnene Elfmeterschießen hat das Selbstbewusstsein aber weiter gestärkt. Mindestens die Wiederholung des dritten Platzes von 1998 scheint greifbar. „Oder mehr“, wie so mancher Spieler schon erklärte. Respekt haben die Kroaten vor dem euphorischen Publikum der Gastgeber. Und vor der Fifa. Die Disziplinarkommission bestrafte die Kroaten mit 70.000 Schweizer Franken. Die Spieler hatten vor der Verlängerung gegen Dänemark „nicht autorisierte Produkte“, das heißt sponsorenfremde Getränke mit auf den Platz genommen. (HA)

    Schweden: 1 Olsen – 16 Krafth, 3 Lindelöf, 4 Granqvist, 6 Augustinsson – 17 Claesson, 8 Ekdal, 7 Larsson, 10 Forsberg – 20 Toivonen, 9 Berg. England: 1 Pickford – 2 Walker, 5 Stones, 6 Maguire – 12 Trippier, 20 Alli, 8 Henderson, 7 Lingard, 18 Young – 10 Sterling, 9 Kane. Schiedsrichter: Kuipers (Niederlande).

    Russland: 1 Akinfejew – 3 Kutepow, 4 Ignaschewitsch, 13 Kudriaschow – 2 Fernandes, 14 Granat – 19 Samedow, 11 Sobnin, 7 Kusjajew, 17 Golowin – 22 Dsjuba.Kroatien: 23 Subasic – 2 Vrsaljko, 6 Lovren, 21 Vida, 3 Strinic – 7 Rakitic, 11 Brozovic – 18 Rebic, 10 Modric, 4 Perisic – 17 Mandzukic.Schiedsrichter: Ricci (Brasilien).