St. Petersburg. Die Teams aus Schweden und der Schweiz demonstrieren bei der WM echten Teamgeist

    „#ZSMMN“ – das Motto der bei der WM in Russland gescheiterten DFB-Elf hat das Zeug dazu, zum Unwort des Jahres gekürt zu werden. Dabei ist Zusammenhalt eine jener Tugenden, die bei dieser Fußball-Weltmeisterschaft eine Renaissance erlebt. Vor allem bei Schweden und der Schweiz, die am Dienstagnachmittag (16 Uhr/ARD) in St. Petersburg um den Einzug ins Viertelfinale kämpfen.

    „Wir gegen die Welt!“, so brachte es der Neu-Gladbacher Michael Lang für die Schweiz auf den Punkt. Nach dem 1:1 gegen Brasilien wurden sie für ihre harte Gangart kritisiert. Nach dem 2:1 gegen Serbien sprach die ganze Fußballwelt nur über den Adler-Jubel von Granit Xhaka, Xherdan Shaqiri und Stephan Lichtsteiner. Die Schweizer Nati stand am Pranger. „Wir sind durch die Geschehnisse noch enger zusammengerückt“, sagt Torwart Yann Sommer. „Wenn einer von uns attackiert wird, dann stärkt das die Gruppe.“

    Doch die Aufgabe gegen Schweden wird nicht einfach. Die Skandinavier haben eindrucksvoll Solidarität mit ihrem türkischstämmigen Mitspieler Jimmy Durmaz bewiesen, als der nach dem 1:2 gegen Deutschland in sozialen Netzwerken beleidigt und bedroht wurde. Sie haben bewiesen, dass das Ganze mehr als die Summe seiner Teile sein kann. Auch weil Superstar Zlatan Ibrahimovic nicht mehr dabei ist? „Wir haben einen der besten Spieler der Welt verloren. Aber wir sind als Team zusammengewachsen“, sagt Kapitän Andreas Granqvist.

    Das Duell mit der Schweiz werde ein „schwieriges Spiel, die waren zwei Jahre echt stabil“, sagt Verteidiger Ludwig Augustinsson (Bremen). „Wenn wir spielen wie gegen Mexiko dann werden wir es schaffen.“ Mit großem Zusammenhalt ins Viertelfinale – dieses Motto gilt am Dienstag für beide Teams.

    Schweden: 1 Olsen – 2 Lustig, 3 Lindelöf,
    4 Granqvist, 6 Augustinsson – 17 Claesson,
    13 Svensson, 8 Ekdal, 10 Forsberg –
    20 Toivonen, 9 Berg.Schweiz: 1 Sommer – 6 Lang, 5 Akanji, 20 Djourou, 13 Rodriguez – Xhaka, 11 Behrami – 23 Shaqiri, 15 Dzemaili, 7 Embolo – 18 Gavranovic.Schiedsrichter: Skomina (Slowenien).