Hamburg. Titz bekommt Zuwachs in der Spielanalyse. Trainer von neuer Technik überzeugt

    Rund zehn Minuten sprach Alexander Hahn am Montag zu den HSV-Profis. Es war das erste Mal, dass der Spielanalyst aus dem Nachwuchsleistungszentrum die Videoschulung bei der ersten Mannschaft leitete. Der 29-jährige Sportwissenschaftler verstärkt künftig das Trainerteam von Chefcoach Christian Titz. Hahn soll einige Aufgaben des ehemaligen Co-Trainers Matthias Kreutzer übernehmen, den der Club vor zwei Wochen überraschend freigestellt hatte und der die Videoanalyse bis dahin verantwortete.

    Hahn, der über ein Praktikum zum HSV kam, soll die bewährten Spielanalysten Sören Meier und Sören Quittkat verstärkt unterstützen. Seit Beginn der Vorbereitung hat dieser Bereich an Bedeutung gewonnen. Noch während der Einheiten werden den Spielern seitdem Szenen aus den Übungen auf einem Bildschirm gezeigt. Eine Kamera überträgt die Bilder auf einen Laptop, auf dem die Sequenzen sofort geschnitten werden. „Du kannst den Spielern direkt zeigen, wie man es besser macht. Wir müssen mit der Analyse nicht mehr bis zum nächsten Tag warten“, sagt Titz.

    Gleich dreimal unterbrach er das Training am Montag für je zehn Minuten und versammelte seine Spieler unter dem kleinen Video-Zelt. Viel Input für die Spieler. Zu viel für eine Einheit? Titz versichert, dass sich die Länge der Videoanalysen reduzieren wird. „Je mehr wir damit arbeiten, desto schneller werden die Spieler verstehen, was wir von ihnen wollen“, sagt Titz. Auch im Trainingslager im österreichische Bad Erlach soll die Technik genutzt werden. Meier, Quittkat und auch Hahn werden mit dabei sein.

    Noch unklar ist, ob Bobby Wood und Kyriakos Papadopoulos mit nach Österreich reisen. Die beiden Nationalspieler kehrten nach ihrem Urlaub am Montag zum HSV zurück und bestritten die medizinischen Leistungstests. Weil die beiden während der freien Zeit nur ein dosiertes Laufprogramm absolvieren mussten, will Titz die beiden in den kommenden zehn Tagen in Ruhe aufbauen. Nebeneffekt: Die wechselwilligen Spieler haben noch mehr Zeit, einen neuen Club zu finden.

    Testspieler Andreas Ivan würde Titz dagegen gerne mit nach Österreich nehmen. Der 23-Jährige bestritt zuletzt ein einwöchiges Probetraining. „Er hat einen positiven Eindruck gemacht“, sagte Titz, der Ivan nun gegen einen stärkeren Gegner sehen will. Zuletzt hatte Ivan beim 18:0 gegen Büdelsdorf fünf Tore erzielt – trotz einer leichten Schultereckgelenkssprengung. Diese hatte er sich in seiner zweiten HSV-Einheit zugezogen. Der Offensivspieler, zuletzt bei Waldhof Mannheim aktiv, überlegt nun, ob er ein weiteres Mal beim HSV vorspielt oder eine andere Option wählt.