Hamburg. Der deutsche Meister darf die Sporthalle Wandsbek dauerhaft für seine Heimkämpfe nutzen

    Die Suche des Hamburger Judo-Teams (HJT) nach einer festen Heimstätte hat ein Ende. Nachdem das Abendblatt Ende Mai darüber berichtet hatte, dass der deutsche Mannschaftsmeister die Sporthalle Wandsbek an der Rüterstraße nicht dauerhaft für seine Heimkämpfe nutzen kann, hat die Stadt in Person von Sportstaatsrat Christoph Holstein nun Klarheit geschaffen. „Wir haben die Zusage, dass wir vom Schuljahr 2018/19 an alle unsere Kämpfe in Wandsbek austragen können“, sagt HJT-Sportdirektor Sascha Costa.

    Entstanden war die Problematik dadurch, dass der Deutsche Judo-Bund die Bundesliga-Kampftage aufgrund von Absprachen mit dem Weltverband erst so spät terminiert, dass die halbjährliche Vergabe der Hallenzeiten in Wandsbek vorgenommen werden muss, bevor das HJT seine Heimtermine kennt. Deshalb mussten die Hamburger Vorzeigekämpfer ihre Duelle mit KSC Spremberg (26. Mai) und SUA Witten an diesem Sonnabend (17 Uhr) in die deutlich kleinere Halle des Eimsbütteler TV (Bundesstraße) verlegen, dessen Judoabteilung Costa hauptberuflich leitet. Das bedeutet Einbußen durch fehlende Eintrittsgelder und Werbebanden sowie zusätzliche Kosten für Logistik.

    Flankierend zum Abendblatt-Bericht hatte sich Costa per E-Mail an Holstein gewandt. Von dessen Reaktion war man beim HJT sehr positiv überrascht. „Er hatte sofort Verständnis für unsere Sorgen, hat uns einen Gesprächstermin angeboten und war bei der Vergabesitzung der Termine für das zweite Halbjahr dabei. Das war ein sehr wertschätzender Umgang, der uns gezeigt hat, dass die Stadt unsere Erfolge wahrnimmt und uns helfen will“, sagt er. „Das Judo-Team ist ein sportliches Aushängeschild unserer Stadt. Mir war das Pro­blem nicht bekannt“, sagt Holstein.

    Dass der mit fünf Siegen aus fünf Kämpfen souveräne Tabellenführer der Nordgruppe, der sich am Mittwoch offiziell um die Ausrichtung der DM-Endrunde im November bewarb, an diesem Sonnabend gegen den Tabellendritten aus Witten noch ein letztes Mal zum ETV ausweichen muss, sei zu verschmerzen. Mit Weltmeister Alexander Wieczerzak und Dominic Ressel (beide Klasse bis 81 Kilogramm) kehren zwei deutsche Topkämpfer ins Aufgebot von Cheftrainer Slavko Tekic zurück.