Sotschi/Moskau. Schweden kritisieren provozierende Jubelgesten von DFB-Mitarbeitern. Fifa ermittelt

    Blitz und Donner begleiteten die nächtliche Rückreise der Nationalmannschaft von Sotschi nach Moskau. Das passte. Auch auf dem Feld hatte es beim umkämpften Duell mit den Schweden ordentlich gekracht. So sehr, dass der Deutsche Fußball-Bund (DFB) ganz offiziell eine Entschuldigung an den schwedischen Verband richtete. Grund dafür: Das Verhalten seines Betreuerstabs auf der Reservebank nach dem 2:1-Siegtreffer. Die Fifa hat deswegen Ermittlungen gegen DFB-Büroleiter Georg Behlau und Ulrich Voigt aus der Medienabteilung aufgenommen. Beide hatten provozierend vor den schwedischen Delegationsmitgliedern gejubelt.

    „Das war ein Mangel an Respekt, ein ekelhaftes Verhalten!“, echauffierte sich Schwedens Offensivspieler Emil Forsberg. Und Nationaltrainer Janne Andersson meinte: „Da haben sich einige in einer Art und Weise verhalten, die nicht korrekt war. Man muss den Gegner auch in Ruhe trauern lassen können.“ Die DFB-Mitarbeiter waren in Richtung der Schweden gelaufen und hatten aufreizende Gesten gemacht. Daraufhin kam es zu Handgreiflichkeiten, die sich nach dem Schlusspfiff wiederholten.

    Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff gab später zu: „Die Gefühle und Emotionen sind ein bisschen übergeschwappt.“ Es ist davon auszugehen, dass Bierhoff über den Vorfall nicht amüsiert ist. Ihm sind die Botschaften, die Deutschland sendet, wenn es vor den Augen der Weltöffentlichkeit auftritt, wichtig. Nicht umsonst verweisen Spieler, Trainer und Funktionäre immer wieder auf das Halbfinale der WM 2014, als man zwar mit 7:1 gegen Brasilien gewann, die Gastgeber aber nicht verhöhnte durch eine allzu lässige Spielweise. Damals war Deutschland ein guter Gewinner, diesmal ein schlechter.

    Allerdings, das musste Bierhoff einräumen, hatte er sich auch selbst über den Gegner geärgert. „Ich hatte Diskussionen mit den Schweden“, sagte er im Interview mit der ARD: „So ein destruktives Spiel und Zeitspiel sollte nicht belohnt werden.“