Kiel. Kieler Woche Platz vier für Hamburger Segelduo – Buhl gelingt fünfter Triumph

    Fabienne Oster und Anastasiya Winkel kehren erfolgreich von der Kieler Woche zurück. Die erst 21 Jahre alte Steuerfrau und ihre 24-jährige Vorschoterin rangen im Feld der olympischen 470er-Jollensegler sogar um einen Podestplatz, beendeten die weltgrößte Segelregatta nach dem finalen Medaillenrennen als Vierte. Für die Hamburgerinnen ist es das beste Kieler-Woche-Ergebnis ihrer Karriere.

    Der jungen Crew vom NRV Olympic Team an der Alster war in dieser Saison der Durchbruch in die erweiterte Weltspitze gelungen. Seit Januar trainiert das Duo mit den beiden deutschen Top-Crews Nadine Böhm und Ann-Christin Goliaß aus Bayern sowie Frederike Loewe und Anna Markfort aus Berlin. Das neue 470er-„Kleeblatt“ im German Sailing Team war in dieser Saison von Erfolg zu Erfolg geeilt. Bei der Europameisterschaft Ende Mai gab es Silber für Loewe/Markfort und Bronze für Böhm/Goliaß. Als Zehnte hatten Oster/Winkel erstmals in ihrer Karriere ein Medaillenrennen in der Olympia-Dis­ziplin erreicht.

    Die Güte des weiblichen 470er-Trios in der deutschen Segel-Nationalmannschaft hat einen guten Grund. „Wir trainieren intensiv zusammen. Es herrscht eine sehr konstruktive und positive Rivalität. Das bringt uns alle weiter“, erklärt Fabienne Oster, die seit 14 Jahren Mitglied im Norddeutschen Regatta Verein ist und vom Segeln auf der oftmals launischen Alster eines gelernt hat: „Nimm mit, was du hast!“

    Oster und Winkel kämpfen um Platz bei Olympia 2020

    Nächstes Ziel der 470er-Frauen auf der Erfolgswelle ist die Weltmeisterschaft aller olympischen Disziplinen Anfang August im dänischen Aarhus. Dort wollen sie für ihre Klasse frühzeitig den Nationenstartplatz für Olympia 2020 sichern. Dafür muss mindestens eine der drei Crews unter die ersten acht Nationen segeln. Schiffbau-Studentin Oster und Sportstudentin Winkel glauben fest daran: „Zusammen schaffen wir das.“

    Erst Ende des kommenden Jahres wird im Fall der geglückten Nationenqualifikation mehr Rivalität in die Gruppe einkehren. Denn bei Olympia wird nach dreiteiliger nationaler Ausscheidungsserie (2019 und 2020) nur eine der Crews antreten dürfen. Ob die Zeit für die Jüngsten im Bunde reichen wird, die beiden erfahreneren Crews auf dem Weg nach Enoshima schon zu überholen, muss der weitere Weg zeigen.

    Den einzigen deutschen Gesamtsieg bei der Kieler Woche in den Olympia-Klassen sicherte sich Laser-Vizeweltmeister Philipp Buhl (NRV Olympic Team) mit kämpferisch starker Leistung im Podiumsrennen. Dabei schien der Weltranglisten-Zweite seinen fünften Kieler-Woche-Triumph im hinteren Teil der Finalflotte verloren zu haben. Dann profitierte er von einer Kenterung und einer Bestrafung eines Konkurrenten und schob sich als Siebter im Finale nur Bruchteile von Sekunden vor dem Esten Karl-Martin Rammo ins Ziel.

    In der Nationenwertung erreichte das German Sailing Team Rang vier hinter Neuseeland, Dänemark und der in den letzten 20 Jahren erfolgreichsten Segelnation Großbritannien.