Sotschi.

    Selten wurde eine Aufstellung mit größerer Spannung erwartet als die der deutschen Mannschaft für die Partie am Sonnabend gegen Schweden. Özil oder nicht? Müller raus oder rein? Und was ist mit Khedira? Gewissheiten gibt es wenige, Probleme gesellen sich hinzu. Innenverteidiger Mats Hummels dürfte verletzt ausfallen. Der Profi des FC Bayern München hat sich eine Verletzung der Halswirbelsäule zugezogen und verpasste das Abschlusstraining im Fischt-Stadion in Sotschi.

    „Er konnte in keine Kopfballduelle gehen. Wir haben zwar noch ein bisschen Zeit, aber normalerweise tritt bei solchen Verletzungen über Nacht keine Besserung ein“, erklärte Bundestrainer Joachim Löw, für den diese Nachricht doppelt schmerzlich ist. Schließlich ist Hummels wichtig im Defensivkopfball gegen die großen, körperlich präsenten Schweden. Löw muss nun umstellen.

    Niklas Süle könnte Hummels an der Seite von Jerome Boateng (alle FC Bayern) vertreten. Der von seiner Grippe gesundete Kölner Jonas Hector wird Marvin Plattenhardt (Hertha BSC) auf der Linksverteidigerposition ersetzen, der Dortmunder Marco Reus dürfte ins Team rücken, vermutlich für Julian Draxler (Paris SG). Möglich, dass dies Leon Goretzkas Chancen auf einen Einsatz mindert. Der Schalker gilt als erste Option, um den Platz des gegen Mexiko formschwachen Sami Khedira (Juventus Turin) einzunehmen. Das wäre konsequent und nachvollziehbar. Andererseits können zu viele Wechsel eine Gefahr für die Stabilität sein. Löws Treue ist bekannt, er sagt: „Ich werde nach einem Spiel nicht alles infrage stellen.“