„Wie kann man mit eineinhalb Stürmern zur WM fahren?“ Waldemar Hartmann und die, die immer alles besser wissen am Fußball-Stammtisch.

    Waldemar Hartmann hat am späten Dienstagabend einen Shitstorm erlebt. Weil der 70-Jährige bei Markus Lanz im ZDF das Wort Krieg im Zusammenhang mit Fußball verwendete, hagelte es im Internet Empörungskommentare. Dabei war Hartmanns selbsterkannte Fehlformulierung noch das geringste Übel eines erneut unsäglichen TV-Abends.

    Nachdem bereits am Montag der Früher-war-mehr-Whiskey-Cola-Experte Mario Basler bei „Hart aber fair“ die deutsche Staatskrise nach dem 0:1 gegen Mexiko erklären durfte („Özils Körpersprache ist die von einem toten Frosch“), legte nun der vermeintliche Kult-Waldi mit feinster Ballermann-Stammtisch-Rhetorik nach („Wie kann man mit eineinhalb Stürmern zur WM fahren?“). Jener Fußballexperte, der als Telefonjoker bei „Wer wird Millionär ..?“ mehrfach an Fußballfragen scheiterte, durfte daherpoltern, was Bundestrainer Löw jetzt ändern muss. „Der Fußball hat sich verändert“, erkannte das Fernseh-Schwergewicht in seinem stärksten Moment. Nur der Weißbier-Waldi selbst, der hat sich leider nicht verändert.

    Der Untergang des Abendschlandes

    Man kann den Redaktionen der öffentlich-rechtlichen TV-Anstalten nur wünschen, nicht noch einmal meinungsstarke Gäste für einen Fußballtalk finden zu müssen. Und man kann der Nationalelf nur wünschen, gegen Schweden zu gewinnen. Nicht auszumalen, wer den Untergang des Abend-Schlandes erklären dürfte, sollte der Weltmeister am Wochenende aus der WM ausscheiden ...