Hamburg. In vier Tagen muss der Stürmer zum ersten offiziellen Termin des FC St. Pauli kommen

    Gebetsmühlenartig hat Uwe Stöver in den vergangenen Wochen diesen Satz gesagt: „Wir erwarten Marvin Ducksch am 24. Juni bei uns.“ Dazu kam vom Sportchef des FC St. Pauli immer der wichtige Zusatz: „Stand jetzt.“ Von diesem Mittwoch an sind es nur noch vier Tage, bis für das Zweitligateam des Millerntorclubs mit dem Straßenfußballturnier am Hafenrand der erste Termin der neuen Saison auf dem Programm steht. Die Zeit drängt, wenn der Verein dem Stürmer die von ihm unerwünschte Rückkehr in sein ehemaliges Team ersparen wollte.

    Rein arbeitsrechtlich sind die Fakten klar. Der in den vergangenen eineinhalb Jahren an Holstein Kiel verliehene Ducksch hat bei St. Pauli noch einen bis zum Sommer 2019 gültigen Vertrag und ist damit verpflichtet, hier seine Arbeitsleistung zu erbringen. Insofern war seine im Mai bei Holstein Kiels Abschlussfeier öffentlich getätigte Aussage, „auf jeden Fall nicht zu St. Pauli zurückkehren“ zu wollen, auch juristisch betrachtet ein strafwürdiges Vergehen.

    Zu diesem Zeitpunkt hatte Ducksch schon das Angebot von Bundesligaaufsteiger Fortuna Düsseldorf in der Hinterhand. Doch bis heute haben sich die Rheinländer und St. Paulis Führung nicht auf eine für beide Seiten akzeptable Ablösesumme einigen können. Dem Vernehmen nach will Fortuna unter der Marke von zwei Millionen Euro bleiben, St. Pauli aber zwischen 2,5 und drei Millionen Euro für den mit 18 Treffern besten Torschützen der vergangenen Zweitligasaison erzielen. Die Verhandlungen stocken seit geraumer Zeit. Mehr noch: Düsseldorf schaut sich ganz offenbar intensiv nach Alternativen zu Ducksch um. Werder Bremens US-amerikanischer Stürmer Aron Johannsson und der Slowene Luka Zahovic von NK Maribor stehen auf der Kandidatenliste, um den eigenen Angriff zu verstärken.

    Ist dies nur ein taktisches Geplänkel, um den Preis für Ducksch zu drücken, oder hat das Düsseldorfer Interesse deutlich nachgelassen? Die zweite Variante wäre für Ducksch und St. Pauli gleichermaßen problematisch. Für St. Pauli deshalb, weil ein Spieler, der eigentlich anderswo sein möchte und sich schon vorher nicht wirklich wohl fühlte, nur schwer ins Team zu integrieren ist. Für Ducksch selbst, weil er sich mit seiner Aussage gegen St. Pauli ins Abseits manövriert hat.

    Edu Preuß, ehemaliger Trainer und Gründungsmitglied der Traditionsmannschaft des FC St. Pauli, ist im Alter von 88 Jahren verstorben.