Hamburg. Deutsche Meisterschaften in der olympischen Siebenervariante am Wochenende im Stadtpark

    Einen herben Schlag musste die Hamburger Rugbyauswahl Anfang dieser Woche hinnehmen. Cheftrainer Carsten Segert, der das Verbandsteam für die deutschen Meisterschaften der Landesverbände im Siebener-Rugby vorbereiten sollte, stellte sein Amt aus gesundheitlichen Gründen zur Verfügung. Damit stand der Gastgeber, der am Sonnabend (13 Uhr) und Sonntag (10 Uhr, Finale 14 Uhr) elf Teams zu den Titelkämpfen an der Saarlandstraße begrüßt, ohne Coach da. Am Donnerstag jedoch konnte mit dem Duo Vincent Lührs und Tom Behrendt, beide aktive Spieler, Abhilfe geschaffen werden.

    Dass es zu sportlichen Großtaten dennoch schwerlich reichen wird, ist klar. Der Hamburger Verband ist finanziell so klamm, dass nicht einmal ein Satz dringend benötigter Slim-Fit-Trikots angeschafft werden konnte. Die Gastgeberrolle übernahm man auch, um Reisekosten zu sparen. Ein Trainingslager mit Testspielen war ebenfalls nicht möglich. Und so wäre es schon eine Überraschung, wenn die aus zwölf hauptsächlich an die 15er-Variante gewohnten Spielern des Hamburger RC (Bundesliga/2), FC St. Pauli (Bundesligaaufsteiger/9) und HSV (Regionalliga/1) zusammengestellte Stadtauswahl die Vorrunde überstehen würde, in der Niedersachsen (Vizemeister 2017) und Brandenburg die Gegner sind. Die zwei besten Teams der vier Vorrundengruppen ziehen ins Viertelfinale ein. Favorit ist Titelverteidiger Hessen.

    Da die Siebenervariante zum olympischen Programm zählt, kommt den Meisterschaften durchaus hohe Bedeutung zu, weil darüber Fördergelder vom Deutschen Olympischen Sportbund generiert werden können. „Dass zwölf von 13 Landesverbänden für die Meisterschaft gemeldet haben, ist ein sehr positiver Schritt auf dem Weg, eine Siebener-Spielkultur in Deutschland zu etablieren“, sagt DRV-Bundestrainer Vuyo Zangqa, der sich persönlich vom Niveau der Titelkämpfe überzeugen wird.

    Mäzen Hans-Peter Wild (76) stellt vor dem WM-Qualifikationsspiel am Sonnabend gegen Portugal sein Engagement beim Deutschen Rugby-Verband (DRV) ein. Sein Vorwurf: mangelnde Professionalität des Verbands. Wild hatte den DRV mit einem zweistelligen Millionenbetrag unterstützt.