Hamburg. St. Paulis Offensivspieler arbeitet hart, um sein lädiertes Knie zu stabilisieren

    Ein aktuelles Video, das derzeit auf Instagram zu sehen ist, erstaunt und erfreut die Anhänger des FC St. Pauli gleichermaßen. Der kurze Film zeigt Offensivspieler Ryo Miyaichi bei einem Sprint auf der Tartanbahn eines Stadions. Dies ist deshalb überraschend, weil beim Japaner Ende April eine „Re-Ruptur“ des erst im Juni 2017 bei einer Operation geflickten vorderen Kreuzbands im rechten Knie diagnostiziert worden war. Eine erneute Operation schien unumgänglich.

    Der 25-Jährige wollte sich diesmal aber nicht erneut beim Spezialisten Heinz-Jürgen Eichhorn in Straubing operieren lassen, sagte den bereits geplanten Arthroskopietermin ab und bat darum, sich in seinem Heimatland ein weiteres Mal untersuchen zu lassen. Seither hatte es vonseiten des FC St. Pauli keine Informationen mehr über den Gesundheitszustand von Ryo Miyaichi gegeben. Jetzt belegt das von ihm selbst ins Netz gestellte Video, dass eine erneute Kreuzbandoperation nicht notwendig war.

    Dies bestätigte auf Nachfrage auch St. Paulis Sportchef Uwe Stöver. „Ryo hat sich nach der Untersuchung in Japan dazu entschieden, sich nicht ein weiteres Mal operieren zu lassen, sondern auf eine konservative Behandlung zu setzen“, sagt er. Mit einem gezielten Muskelaufbau soll das Knie so gut stabilisiert werden, dass es den Belastungen des Profifußballs gewachsen ist.

    „Wir müssen sehen, was die Zeit bringt. Ich bewerte das für uns sehr vorsichtig. Ich bin selber gespannt“, sagt Uwe Stöver über die Aussicht, dass Miyaichi erheblich früher als nach einer Kreuzbandoperation wieder für das Zweitligateam zur Verfügung stehen könnte. „Wir drücken ihm natürlich alle Daumen.“ Nach Informationen des Abendblatts absolviert Miyaichi derzeit an fünf Tagen in der Woche in Tokio mit einem persönlichen Coach ein intensives Trainingsprogramm. Nur an den Wochenenden entspannt er zu Hause. Derzeit ist geplant, dass er zum Trainingsauftakt am 25. Juni wieder in Hamburg ist und hier sein Aufbautraining fortsetzt. „Wenn Ryo uns aber sagt, dass er doch noch eine längere Zeit in Japan benötigt, werden wir ihm das gewähren“, sagt Stöver.

    Seine Kaderplanung für die neue Saison werde er ohnehin unabhängig vom Genesungsfortschritt Miyaichis vorantreiben. „Wir haben Ryo natürlich auf der Rechnung, aber planen nicht mit ihm etwa für die Startelf am ersten Zweitliga-Spieltag“, sagt Stöver. Deshalb sucht St. Pauli auch weiter je einen Stürmer und Mittelfeldakteur.

    Bei Bröndby Kopenhagen bestreitet der FC St. Pauli am Sonntag, dem 8. Juli (15 Uhr) im Rahmen seiner Vorbereitung ein Testspiel.