Southampton/New York.

    Am 15. Juni 2014 stand Martin Kaymer im Mittelpunkt der Golf-Welt – aber vier Jahre nach seinem Triumph bei den 114. US Open ist es sehr ruhig geworden um den „Germinator“, wie ihn die Amerikaner damals noch ehrfurchtsvoll nannten. Seit dem eindruckvollen US-Open-Sieg wartet der Profi aus Mettmann auf einen erneuten Turniererfolg. „Ich musste in den vergangenen Jahren sehr geduldig sein. Ich mache mir über die sieglose Zeit allerdings nicht allzu viele Gedanken. Ich muss niemandem beweisen, dass ich die großen Turniere gewinnen und in der Weltspitze mitspielen kann“, sagt der 33-Jährige vor den 118. US Open, die von diesem Donnerstag an in Southampton auf Long Island in der Nähe von New York ausgespielt werden. In der Weltrangliste ist die ehemalige Nummer eins (Februar 2011) bis auf Rang 118 zurückgefallen. „Insofern muss ich weiter hart arbeiten, um wieder dorthin zurückzukommen.“

    Im noblen Shinnecock Hills Golf Club will Kaymer die Wende schaffen. Die Formkurve zeigt nach oben: Bei den Italian Open wurde er Achter – ein Hoffnungsschimmer. „Es ist ein deutlicher Aufwärtstrend erkennbar. In Italien ist vieles schon so gelaufen, wie ich es mir vorstelle“, sagte der Rheinländer.

    Kaymer braucht Erfolg, um doch noch am Ryder Cup, dem Kontinentalvergleich der jeweils zwölf besten Golfer aus Europa und den USA Ende September in Paris, teilzunehmen.

    Bei den US Open zählt Kaymer nicht zu den Favoriten auf den Siegerscheck von fast zwei Millionen Dollar. Der Weltranglistenerste Dustin Johnson (USA), der am Wochenende die Generalprobe in Memphis eindrucksvoll gewann, Nordirlands Golfstar Rory McIlroy, US-Topspieler Justin Thomas und der Spanier Jon Rahm sind die heißen Kandidaten auf die US-Open-Trophäe. Johnson wird gemeinsam mit Thomas und dem wiedererstarkten Tiger Woods die ersten beiden Runden bestreiten. Kaymer spielt mit Henrik Stenson (Schweden) und Adam Scott (Australien) in einem Flight.