Drochtersen/A. DFB-Pokal Drochtersen will den Rekordmeister im heimischen Stadion empfangen

    DFB-Präsident Reinhard Grindel gab den Startschuss für Jubelschreie im Vereinsheim des SV Drochtersen/Assel: „Ach du meine Güte! Gegen Bayern!“, rief Grindel aus, als er dem niedersächsischen Regional­ligisten das Traumlos aller Amateure in der ersten Runde des DFB-Pokals (17. bis 20.8.) verkündete. „Wir haben ziemlich lange im Stadion gefeiert“, sagte Vereinspräsident Rigo Gooßen.

    Dass Grindel demnächst ein zweites Mal: „Ach du meine Güte“ ruft, ist keinesfalls ausgeschlossen. Denn der 2015 in die Regionalliga Nord aufgestiegene Verein aus der 11.150 Einwohner starken Gemeinde im Landkreis Stade möchte gegen die Bayern gern im heimischen Kehdinger Stadion spielen. Es fasst 3000 Zuschauer, kann durch das Aufstellen von Zusatztribünen auf bis zu 7500 Plätze erweitert werden.

    Schon vor zwei Jahren, beim 0:1 gegen Mönchengladbach, bedienten die „Drosseln“ in der ersten DFB-Pokalrunde die Herzen der Fußballromantiker. Alle Experten rechneten mit einem Umzug, doch Drochtersen spielte daheim und machte den Gladbachern vor 7154 Zuschauern das Leben schwer. „Vor der Auslosung wollten wir bei uns spielen. Das sehen wir auch jetzt noch so nach dem Jahrhundertlos Bayern“, erklärte Gooßen. „Allerdings muss der DFB uns die Genehmigung dafür erteilen. Auch das Fernsehen hat natürlich ein Mitspracherecht.“

    Die Planungen, die Bayern im Kehdinger Stadion zu empfangen, laufen dennoch auf Hochtouren. Ein Umzug, so Gooßen sei auch aus finanziellen Gründen nicht unbedingt sinnvoll: „Man muss bedenken, dass so etwas auch eine Menge Stadionmiete kostet.“

    In ein anderes Stadion umziehen wird mit hoher Wahrscheinlichkeit der Hamburger Vertreter TuS Dassendorf. Der Oberligameister und Oddset-Pokalsieger trifft auf den Zweitligisten MSV Duisburg, möchte im städtischen Stadion des VfL Geesthacht (Fassungsvermögen 4000 Zuschauer) spielen.

    „Mit dem Los sind wir hochzufrieden. Duisburg ist einer der wenigen Zweitligisten, gegen die wir an einem guten Tag vielleicht eine Chance haben“, sagt Dassendorfs Sponsor Michael Funk. Verplant seien die 115.000 Euro Antrittsgeld schon. „Die letzten 20.000 Euro für das Kassenhaus werden abbezahlt, circa 80.000 Euro kostet eine kleine neue Tribüne mit 60 Plätzen, und unsere anderen Abteilungen kriegen ebenfalls etwas ab“, so Funk. Pfiffig wie üblich reagierte die Dassendorfer Medienabteilung bei Facebook auf das Los: „Fakt: Der MSV Duisburg wird nicht Pokalsieger 2019. Noch fünf Siege bis Berlin. Noch sechs Siege bis Europa“, postete die TuS – und erhielt 1000 Reaktionen.