Hamburg.

    Minutenlang applaudierten die Zuschauer den Spielerinnen, von denen die meisten in Tränen ausgebrochen waren, und bewiesen damit ein feines Gespür für die Situation. Den Klassenerhalt in der Feldhockey-Bundesliga hatten die Damen des Großflottbeker THGC schließlich nicht am Sonntagmittag verspielt. Die abschließende 2:3-Niederlage gegen den als Hauptrundenmeister feststehenden Club an der Alster besiegelte zwar den Abstieg, die Ursache dafür hatte Michael Behrmann indes anderswo verortet. „Wir haben gegen die direkten Konkurrenten leider nur zwei von sechs Punkten geholt. Dann muss man akzeptieren, dass es nicht reicht“, sagte der Chefcoach.

    Für den ehemaligen Damen-Bundestrainer war es ein doppelt bitterer Abschied, schließlich verlässt er den Club nach fünf vergleichsweise erfolgreichen Jahren nun als Absteiger, um Jugendkoordinator bei Alster zu werden. „Natürlich tut das weh, zumal ich dachte, dass wir uns nach drei Jahren in der Bundesliga etabliert hätten“, sagte er. Nachfolger Alexander Otte, der das Spiel an der Seitenlinie verfolgte, dürfte aber dennoch eine intakte Mannschaft übernehmen, für die die seit vielen Monaten wegen einer Leukämieerkrankung fehlende Torhüterin Silja Paul (20) erstmals auf der Ersatzbank saß. „Menschlich ist das viel wichtiger als ein sportlicher Abstieg“, sagte Behrmann.

    Alster-Coach Jens George blickte derweil schon auf die Endrunde in Krefeld voraus, in der sein Team am Sonnabend (11 Uhr) gegen den Düsseldorfer HC antritt. „Alle vier Teams sind auf Augenhöhe, aber wir hoffen schon auf ein Hamburger Finale“, sagte er. Gegner wäre dann der Uhlenhorster HC, der zum Hauptrundenabschluss 2:1 beim Harvestehuder THC siegte und im Halbfinale (Sa., 13.30 Uhr) auf den Mannheimer HC trifft.