Hamburg. Schlüsselspiele für Hamburgs Baseball-Bundesligisten gegen Tabellennachbar Solingen

    Die Temperaturen um 33 Grad Celsius machen Dustin Ward nichts aus – im Gegenteil: „Für mich ist dieses Wetter während des Spiels angenehm“, sagt der 28-Jährige. Ward ist einer der Pitcher, also der Werfer der Baseballmannschaft Hamburg Stealers.

    Die Stealers (9:9 Siege), Tabellenfünfter der Bundesliga Nord, haben an diesem Sonnabend (13 und 16.30 Uhr) zwei immens wichtige Spiele vor dem Schläger – mit den Solingen Alligators (10:8) kommt ein direkter Konkurrent im Kampf um einen der ersten vier Plätze in den Niendorfer Ballpark am Langenhorst. Nur die Top vier nehmen an der erstmaligen Zwischenrunde teil. Danach bestreiten die beiden ersten Teams das Halbfinale gegen das Topduo aus der Bundesliga Süd. „Wir haben es selbst in der Hand“, sagt Stealers-Trainer Tim Crow.

    Für Pitcher Ward ist es das zweite Jahr bei den Stealers. Der Linkshänder ist ligaweit einer der Stärksten auf seiner Position. Aufgewachsen in der geschichtsträchtigen Stadt Little Rock in Arkansas, führte Wards Weg über die University of Arkansas und Stationen in Österreich und den Niederlanden im Frühjahr 2017 nach Niendorf. Hier lebt er mit drei Mitspielern in einer WG in der Nähe des Ballparks und trainiert nebenbei auch Nachwuchsteams der Stealers.

    Der US-Amerikaner ist begeistert von Hamburg. „Wenn man mal einen freien Tag hat, gibt es hier immer etwas zu entdecken. Außerdem existiert hier eine großartige Baseball-Gemeinschaft“, sagt er. Ward, der großer Fan der San Francisco Giants ist, sagt über die Qualitätsunterschiede zwischen den USA und der Bundesliga: „Die guten Erstligaspieler hier könnten definitiv am College mithalten.“ Ward ist mit bisher 98 Strikeouts (ausgeschaltete gegnerische Schlagmänner) und einer starken Earned Run Average Rate (zugelassene Gegenpunkte) von 2189 der Topspieler der Stealers. Da er als Nicht-Europäer nur im zweiten Spiel eines Doppelspieltages als Pitcher eingesetzt werden darf, durfte er sich auch schon mal als Schlagmann ausprobieren. Dabei gelang ihm im Auswärtsspiel in Berlin ein Homerun – eine echte Allzweckwaffe ist er also.

    Ob er den Hamburgern auch im nächsten Jahr erhalten bleibt, lässt er offen: „Ich schaue nur von Spiel zu Spiel. Was nächste Woche passiert, interessiert mich jetzt noch nicht.“