Rimini/Liverpool/Berlin. Liverpools deutscher Torhüter benötigt nach seinen Patzern gegen Real Madrid weiter ein dickes Fell. Ulk-Angebot aus der dritten Liga.

Liverpool-Torwart Loris Karius musste nach seinen Patzern im Champions-League-Finale gegen Real Madrid eigentlich schon genug Spott ertragen. Sogar Morddrohungen erhielt der 24-Jährige. Nun bekam er auch noch ein zweifelhaftes Angebot aus Italien. Der Drittligist FC Rimini, gerade erst in die italienische Serie C aufgestiegen, bot Karius einen Einjahresvertrag an.

Rimini-Präsident Giorgio Grassi erklärte auf der Vereinswebsite, er wolle dem Keeper zu seinem bevorstehenden 25. Geburtstag im Juni ein „Geschenk“ machen. Er lud Karius nach Rimini ein, um sich „seiner Stärken zu besinnen“ und „Unbeschwertheit, Selbstvertrauen und Kraft wiederzuentdecken“. Allerdings müsse er sich dabei mit dem 35 Jahre alten Stammtorhüter und Mannschaftskapitän Francesco Scotti messen.

Karius hatte mit zwei schweren Aussetzern großen Anteil daran, dass Liverpool das Champions-League-Endspiel in Kiew mit 1:3 (0:0) verlor. Schon vorher war der frühere Mainzer in Anfield umstritten. Die Spekulationen, dass der Club von Trainer Jürgen Klopp nach einer neuen Nummer eins Ausschau hält, nahmen seitdem noch zu. Gehandelt werden unter anderem Brasiliens Nationaltorhüter Alisson Becker (AS Rom), der Slowene Jan Oblak (Atlético Madrid) oder Italiens Torwart-Talent Gianluigi Donnarumma (AC Mailand).

Hamann kritisiert Karius scharf

Unterdessen hat Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann Liverpools Keeper für dessen Verhalten nach dem verlorenen Champions-League-Finale kritisiert. „Mein Mitleid mit dem deutschen Torhüter Loris Karius hält sich in Grenzen“, schrieb Hamann in seiner Kolumne in „Sport Bild“ und ergänzte: „Sein öffentlich zur Schau getragenes Leiden nach Schlusspfiff war genauso unnötig wie das tränenreiche Bitten um Absolution vor der Fankurve der Reds.“

Loris Karius entschuldigte sich nach der Final-Niederlage bei den mitgereisten Fans
Loris Karius entschuldigte sich nach der Final-Niederlage bei den mitgereisten Fans © Imago/Sportimage

Liverpools Fans würden den Profis grundsätzlich alles verzeihen, meinte Hamann, schränkte aber ein: „Mit einer Ausnahme: Dein Ego passt nicht zur gezeigten Leistung.“ Der 44-Jährige warf Karius zudem „Star-Gehabe“ sowie fehlende Gewinner-Mentalität vor und urteilte: „Ein Karius hat noch nichts in seiner Karriere erreicht. Statt ständig den dicken Max zu machen, würde dem 24-Jährigen mehr Bescheidenheit und Demut besser zu Gesicht stehen.“

Der ehemalige England-Legionär Hamann, der mit Liverpool 2005 die Champions League gewann, kann sich nicht vorstellen, „dass wir Karius auch in der kommenden Saison als Nummer eins im Kasten sehen“.

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