Mannheim.

    Nach den Krawallen und dem Spielabbruch beim Drittliga-Aufstiegsspiel zwischen Waldhof Mannheim und Bayer Uerdingen ist der Graben zwischen dem DFB und Fußballfans weiter aufgerissen. Verbands-Vizepräsident Ronny Zimmermann drohte sogar das Ende der Gesprächsbereitschaft mit der Fanszene an. „Der deutsche Fußball ist den Fans weite Schritte entgegengegangen. Und wenn das die Antwort auf ein Entgegenkommen und ein Dialogangebot ist, sind wir jetzt am Ende angekommen“, sagte Zimmermann dem „Mannheimer Morgen“, nachdem er am Sonntag Augenzeuge im Carl-Benz-Stadion war. „Ich habe so etwas noch nie erlebt, einen Spielabbruch auf so einer Ebene. Da müssen wir nicht mehr über Fußballkultur sprechen, mit so etwas möchte ich nichts zu tun haben.“

    Der KFC Uerdingen hatte beim Spielabbruch in der 82. Minute am Sonntag in Mannheim 2:1 geführt und auch das Hinspiel mit 1:0 gewonnen. Der DFB muss noch über die endgültige Spielwertung entscheiden. Alles andere als die Bestätigung des Aufstiegs von Uerdingen und eine Strafe für Mannheim wäre eine Überraschung. Die Entscheidung des DFB-Sportgerichts wird noch für diese Woche erwartet.

    Die Ausschreitungen von Mannheim will DFB-Präsident Reinhard Grindel nicht im Zusammenhang mit der Diskussion um die ungeliebten Aufstiegsspiele sehen. „Wir haben beim Bundestag gerade eine neue Aufstiegsregelung beschlossen, die unter anderem dazu führt, dass der Meister aus dem Südwesten ab 18/19 fest aufsteigt“, twitterte der DFB-Präsident. „Davon abgesehen kann die Aufstiegsregelung keine Begründung für die Gewalt sein, die wir in Mannheim gesehen haben.“

    Grund für den Abbruch durch den Hamburger Schiedsrichter Patrick Itt­rich waren Rauchbomben, Raketen und Böllerschüsse auf den Tribünen. Bei den Krawallen sind nach Polizeiangaben 45 Personen verletzt worden, darunter sechs Polizisten. Mannheims Geschäftsführer Markus Kompp entschuldigte sich am Montag und kündigte Konsequenzen an. „Das sind Idioten, die wir nicht mehr im Stadion sehen wollen“, sagte er. „Wir werden harte Konsequenzen ziehen.“