Hamburg. Der Poker um den Torjäger ist in vollem Gange. Bislang kein Angebot aus Düsseldorf

    Hamburg hatte sich am Freitag von seiner besten Seite präsentiert, als Marvin Ducksch für einen Kurzbesuch in die Hansestadt kam. Sonne, 25 Grad Celsius, eine steife Brise. Mit Urlaub hatte der Trip aber reichlich wenig zu tun. Der 24-Jährige hatte einen Termin beim FC St. Pauli. Bei jenem Verein, bei dem der zuletzt an Holstein Kiel ausgeliehene Stürmer noch einen Vertrag bis 2019 besitzt. Am Tisch saßen auch sein Berater Jürgen Milewski, Sportchef Uwe Stöver und Trainer Markus Kauczinski. Knapp eine Stunde sprach das Quartett über die Zukunft und die unglücklichen Aussagen von Ducksch („Ich kehre auf jeden Fall nicht zu St. Pauli zurück.“) nach der verpassten Relegation mit Kiel. Das Ergebnis: „Wir haben nach den Dingen, die zu Wochenbeginn in die Öffentlichkeit gedrungen sind, die Sachlage noch einmal intern klargestellt. Stand heute wird Marvin am 25. Juni bei unserem Trai- ningsauftakt dabei sein“, sagt Stöver.

    Was „Stand heute“ im Fußballdeutsch bedeutet, ist klar: Wenn ein passendes Angebot kommt, ändert sich so ein Stand eben von jetzt auf gleich. Schlussendlich wird alles eine Frage des Preises sein. Bietet ein Verein mindestens 2,5 Millionen Euro Ablöse, dürfte das Kapitel Ducksch und St. Pauli beendet sein. Die Großwetterlage für Ducksch ist klar: Der 24-Jährige macht keinen Hehl daraus, dass er wenig Lust auf eine Rückkehr nach Hamburg hat. Zu keiner Zeit hat sich Ducksch, der im Sommer 2016 von Borussia Dortmund ans Millerntor kam, bei St. Pauli wohlgefühlt. In der Mannschaft war der hochtalentierte, aber eigenwillige Offensivspieler nicht unumstritten. Auch auf dem Platz wirkte er wie ein Fremdkörper. In zehn Spielen für St. Pauli traf er lediglich einmal. Ganz anders die Situation in Kiel: Dort war Ducksch voll akzeptiert, wurde zum Aufstiegsheld und schoss in der abgelaufenen Saison 18 Tore in der Zweiten Bundesliga.

    Diese Quote hat dafür gesorgt, dass einige Clubs auf ihn aufmerksam wurden. Allen voran Bundesliga-Aufsteiger Fortuna Düsseldorf soll laut „Bild“ großes Interesse an einer Verpflichtung haben. „Ich habe noch mit keinem Verein gesprochen, und es ist kein Angebot bei uns eingegangen“, sagt Stöver. Das letzte Wort ist in der Causa Ducksch noch nicht gefallen. Der Stürmer flog erst einmal nach dem Zukunftsgipfel in den Urlaub nach Fuerteventura.