Abschied 1: Andres Iniesta saß alleine und verlassen im Mittelkreis des legendären Camp Nou, die roten und blauen Ränge waren leergefegt. Die knapp 85.000 Zuschauer hatten das Stadion längst verlassen, als der Kapitän des FC Barcelona gegen ein Uhr in der Nacht aus den Katakomben schritt und im Zentrum seines Fußballtempels einsam Abschied nahm. Zuvor hatte er seine letzten Minuten im Trikot des FC Barcelona absolviert. Am Sonntag endete Iniestas Zeit beim spanischen Fußball-Meister endgültig. Nach 22 Jahren absolvierte der Weltmeister von 2010 beim 1:0 gegen Real Sociedad das letzte Spiel für seine große Liebe. Bereits vor dem Anpfiff hatten die Barca-Anhänger dem 34 Jahre alten Iniesta mit einer Choreografie gehuldigt. Während der Begegnung feierten die Anhänger den Mittelfeldakteur mit Sprechchören – ehe in der 82. Minute seine Nummer acht auf der Anzeigentafel des vierten Offiziellen aufleuchtete.

    Abschied 2: Auf eine Amtszeit von 17 Jahre (insgesamt 6111 Tage) brachte es Torwart-Ikone Gianluigi Buffon. Das Publikum feierte den 40-Jährigen beim Spiel von Juventus Turin gegen Absteiger Hellas Verona, das der Pokalsieger daheim 2:1 (0:0) gewann. Offen ist, ob der Abschied von Juve für Buffon auch das Karriereende bedeutet.

    Antritt auf Französisch: Sein erstes Souvenirfoto schoss Thomas Tuchel (44), wie es sich gehört: am Fuße des Eiffelturms. Kurz darauf twitterte der neue Trainer von Paris St. Germain dazu: „Ici c’est Paris“, „dies ist Paris.“ Was, wie praktisch, zugleich der Slogan seines neuen Clubs ist. Im Blitzlichtgewitter der Fotografen hatte der Ex-Dortmunder den ersten Auftritt stilsicher auf Französisch absolviert. In dunklem Anzug und mit dunkler Krawatte vermied der ehemalige Bundesligacoach allerdings allzu forsche Töne – der Druck beim mit Superstars gespickten Meister ist ohnehin groß genug.

    Matchwinner: Der deutsche Nationalspieler Antonio Rüdiger wurde beim 1:0-Triumph des FC Chelsea im englischen FA-Cup-Finale gegen Manchester United zum „Man of the Match“ gewählt. Vor 90.000 Zuschauern zu spielen, davon habe er schon als kleiner Junge geträumt, verriet er nach dem Abpfiff. Clubboss Roman Abramowitsch, milliardenschwerer Besitzer des Erstligisten, war nicht dabei. Sein Visum zur Einreise nach Großbritannien ist abgelaufen. Er wartet seit drei Wochen auf eine Verlängerung. United-Trainer Mourinho gratulierte nach dem Abpfiff, doch der Portugiese wurde seinem Ruf als Exzentriker gerecht, als er nach der ersten Finalniederlage als Trainer eines englischen Clubs befand: „Wir hätten den Sieg verdient gehabt.“

    Doppel-Triple: Celtic Glasgow hat zum zweiten Mal nacheinander das Triple in Schottland gewonnen. Durch das 2:0 (2:0) im Pokalfinale gegen den FC Motherwell holte das Team von Fußball-Trainer Brendan Rodgers nach der Meisterschaft und dem Ligapokal den dritten Titel in dieser Saison. Callum McGregor (11.) und Olivier Ntcham (25.) sorgten mit ihren Toren für den 38. Pokalsieg.

    Rückkehrer: Mario Balotelli kehrt nach fast vier Jahren in die italienische Nationalmannschaft zurück. Der neue Trainer Roberto Mancini berief den 27-jährigen Stürmer von OGC Nizza in seinen Kader für die Test-Länderspiele gegen Saudi-Arabien, Frankreich und die Niederlande. Balotelli, der 2012 die deutschen EM-Träume im Halbfinale beendete, spielte zuletzt beim Vorrunden-Aus bei der WM 2014 für die Squadra Azzurra.