Hamburg. Während Kapitän Sakai mit dem Club in die Zweite Liga gehen will, ist Diekmeier weg. Waldschmidt vor Wechsel

Es war ein trauriger Abschied für Dennis Diekmeier. Als HSV-Trainer Christian Titz am Sonnabend unmittelbar nach dem Spiel gegen Mönchengladbach seine Mannschaft im Kreis formierte, stand der 28-Jährige auf der Tribüne. In diesem Moment war klar, dass Diekmeier, dessen Vertrag ausläuft, kein Spiel mehr für den HSV machen wird. Nach acht Jahren in Hamburg ist Schluss. Zu klar waren zuletzt die Signale von Trainer Christian Titz.

Auf der rechten Abwehrseite hatte Titz in den vergangenen Wochen stets auf Kapitän Gotoku Sakai gesetzt, der trotz wackeliger Leistungen seinen Stammplatz behielt. Und diesen in der kommenden Zweitligasaison behalten könnte. Denn Sakai will bleiben, obwohl auch sein Vertrag ausläuft. „Das habe ich jetzt gerade im Herzen entschieden“, sagte der Japaner nach dem Abstieg, der ihn zu Tränen rührte. Vorstandschef Frank Wettstein stand zu diesem Zeitpunkt nur wenige Meter daneben. „Wenn er ein klares Bekenntnis gegeben hat, dann freuen wir uns. Wir waren mit Go ja schon seit Längerem in Gesprächen und haben gesagt, dass wir das nach Saisonende klären. Wenn er so weit ist, dann werden wir es sicherlich zeitnah erledigen“, sagte Wettstein.

Endgültige Entscheidungen über die neuen Verträge sollen aber erst getroffen werden, wenn der neue Sportvorstand im Amt ist. Wettstein kündigte an, mit fast allen Spielern, deren Verträge auslaufen, noch mal das Gespräch zu suchen. Das gilt insbesondere für die Großverdiener Lewis Holtby und Aaron Hunt als auch für Nicolai Müller. Bjarne Thoelke, Sejad Salihovic und Sven Schipplock erhalten keinen neuen Vertrag.

Keine Zukunft mehr haben zudem trotz laufender Verträge André Hahn und Mergim Mavraj. Während Hahn (Vertrag bis Mitte 2021) bei Titz keine Verwendung findet, hatte Mavraj schon während der Rückrunde ausgespielt. Gut möglich, dass der HSV dem Albaner eine Abfindung zahlen muss, um den bis 2019 laufenden Kontrakt aufzulösen. Auch Torhüter Christian Mathenia kann sich einen neuen Club suchen, nachdem er zuletzt aus dem Kader gestrichen wurde. Für Filip Kostic, Albin Ekdal und Walace erhofft sich der HSV Ablösesummen, während Linksverteidiger Douglas Santos auch in der Zweiten Liga bleiben soll.

Anders sieht es bei Luca Waldschmidt aus. Der 21-Jährige wird den HSV nach Abendblatt-Informationen
aller Voraussicht nach verlassen. Der unter anderem vom SC Freiburg umworbene Stürmer hat in seinem bis 2020 laufenden Arbeitspapier eine Ausstiegsklausel von sechs Millionen Euro, die mehrere Clubs bereit sein sollen zu zahlen. Fest eingeplant sind für die neue Saison Torhüter Julian Pollersbeck, die Verteidiger Gideon Jung und Rick van Drongelen, Sechser Matti Steinmann und Offensivspieler Bakery Jatta, dazu der neue Publikumsliebling Tatsuya Ito. Der kleine Japaner, der in den vergangenen Wochen groß aufgedribbelt hat, will zwar in Hamburg bleiben, könnte nach einer möglichen WM-Teilnahme aber das Interesse vieler Vereine wecken. Kyriakos Papadopoulos (siehe Bericht links) will sich Gedanken machen.

Die höchste Ablöse könnte derzeit Sturmtalent Fiete Arp erzielen, für den der FC Bayern München rund zehn Millionen Euro zahlen will. Gut möglich, dass die Bayern den 18-Jährigen kaufen und zunächst wieder nach Hamburg verleihen. Sturmkollege Bobby Wood stößt nach seiner enttäuschenden Saison auf dem Markt nur auf geringes Interesse. Der US-Nationalspieler will eigentlich nicht wieder in der Zweiten Liga spielen. Sollten keine Angebote eingehen, bleibt Wood beim HSV.

Die verliehenen Pierre-Michel Lasogga und Alen Halilovic kehren Stand jetzt zurück. Der HSV hofft, beide Spieler noch abgeben zu können.