Hamburg. Zwei zweite Plätze auf der Global Champions Tour für Springreiter aus Emsbüren

Maurice Tebbel saß auf dem Podium und sah aus wie einer, der sein Glück nicht fassen kann. Eine gute Sekunde hatte dem 24-Jährigen am Sonnabend zwar gefehlt, um mit seinem Hengst Chaccos Son die Ehrenrunde nach dem Großen Preis von Hamburg anzuführen. Aber der zweite Rang hinter dem Niederländer Harrie Smolders, Gesamtsieger der Saison 2017, mit Don VHP Z war Grund genug für das Springreittalent aus Emsbüren, um seine ersten 37 Wertungspunkte auf der Global Champions Tour 2018 mit Stolz zu kommentieren. „Ich habe alles versucht, bin mit Rang zwei sehr zufrieden. Zweimal an einem Tag bei der Global Champions Tour auf dem Podium zu stehen, das ist sehr besonders“, sagte er.

Zweimal am selben Tag? Das war möglich, weil die sportlich und finanziell hochwertigste Springreitserie der Welt seit drei Jahren auch einen Teamwettbewerb beinhaltet. Und in diesem lag Tebbel an der Seite von Marcus Ehning (Borken) mit Pret a tout und dem Niederländer Jur Vrieling auf Glasgow van Merelsnest für die Mannschaft von Valkenswaard United ebenso auf Rang zwei, geschlagen nur von den St. Tropez Pi­rates mit Laura Klaphake (Mühlen) und dem Belgier Pieter Devos. Die Führung in der Gesamtwertung nach fünf Etappen verteidigten die London Knights mit einem fünften Rang. Die Hamburg Giants, beim Heimauftritt 13., bleiben unter 19 Equipen Vorletzter.

Das gute deutsche Ergebnis in der Einzelwertung, in der weiterhin der in Hamburg nicht gestartete Brite Scott Brash führt, rundete Christian Ahlmann (Marl) mit Tokyo als Fünfter ab. Lokalmatadorin Janne-Friederike Meyer-Zimmermann (Waldenau) belegte nach zwei Flüchtigkeitsfehlern mit acht Strafpunkten Rang 24, war mit ihrem Wallach Goja aber dennoch zufrieden. „Ihm kann ich keinen Vorwurf machen, die Fehler gingen auf meine Kappe. Darüber ärgere ich mich sehr“, sagte die 37-Jährige.

Grund zur Freude über einen gelungenen Derbysonnabend vor fast ausverkauften Rängen hatte Derbychef Volker Wulff, der vor allem die Regeländerungen im Teamwettbewerb lobte. „Dass beide Teamreiter jetzt direkt nacheinander reiten und man deshalb sofort weiß, wer der Sieger ist, sorgt für mehr Klarheit, die Fans sind mehr involviert“, sagte er. Der auslaufende Vertrag mit der Serie, die die Stars nach Hamburg lockt, soll deshalb alsbald verlängert werden.