Hamburg. Der Winterzugang des FC St. Pauli hat gerade noch rechtzeitig zum Saisonfinale zu seiner Form gefunden

Fröhlich singend kam Dimitrios Diamantakos am Donnerstag über den langen Flur des Leistungszentrums des FC St. Pauli zum Gespräch mit dem Abendblatt. „Das Lied wurde gerade bei uns in der Kabine gespielt“, verriet der Stürmer des FC St. Pauli, konnte aber nicht sagen, um welchen Titel es sich handelte „Es war aber kein griechisches Lied.“

Dem 25 Jahre alten Griechen Diamantakos geht es inzwischen ganz offensichtlich gut bei seinem immer noch relativ neuen Arbeitgeber. Erst Ende Januar war er vom VfL Bochum zu St. Pauli gekommen, konnte die Erwartungen aber zunächst nicht wirklich erfüllen und kam nur zu gelegentlichen Einsätzen. Dies änderte sich erst vor knapp drei Wochen. Seither stand der Nationalspieler dreimal in der Startformation anstelle des formschwachen Aziz Bouhaddouz. Schon beim 1:3 in Regensburg gehörte Diamantakos zu den bessern Akteuren seines Teams und gab die Vorlage zu St. Paulis Treffer. So richtig aber trumpfte er in den beiden jüngsten Heimspielen gegen Fürth (3:0) und Bielefeld (1:0) auf und wurde bei diesen entscheidenden Siegen gegen den Abstieg ein Gesicht der Rettung. Sein Treffer gegen Fürth war für ihn zudem eine Befreiung. „Ich habe immer gesagt, dass ich länger spielen muss, um zu meiner Form zu finden. Wenn ich nur kurze Einsätze habe, finde ich nicht richtig in meinen Rhythmus“, erklärt der Stürmer seine späte, aber gerade rechtzeitige Formsteigerung, die ihm voraussichtlich auch am Sonntag (15.30 Uhr) im letzten Saisonspiel beim MSV Duisburg einen Startelfplatz bescheren wird.

Neben seinem sportlichen Aufwärtstrend trug zuletzt auch das hochsommerliche Wetter in Hamburg zur guten Laune des Griechen bei. „Das war so schön wie in meiner Heimat“, sagt der in Athen geborene und in der vorgelagerten Hafenstadt Piräus aufgewachsene Fußballprofi. Wohl auch deshalb gefällt ihm in Hamburg der große Hafen. „Das Beste hier ist, dass man in der Freizeit eine große Auswahl hat, etwas zu unternehmen“, sagt er. Das sei zuletzt in Bochum doch ein bisschen anders gewesen. Vor allem das Wasser fehlte ihm dort sehr.

Bisher hat er es noch nicht geschafft, sich mit seinem beim HSV beschäftigten Nationalmannschafts-Kumpel und Abwehrspieler Kyriakos Papadopoulos privat zu treffen. „Vor ein paar Tagen haben wir wieder telefoniert“, erzählt Diamantakos, der auf ein direktes Aufeinandertreffen, zu dem es bei einem Abstieg des HSV kommen könnte, gut verzichten könnte. Schließlich würden beide aufgrund ihrer Positionen einige Zweikämpfe führen müssen. „Für 90 Minuten würde dann die Freundschaft ruhen“, sagt der St.-Pauli-Grieche. „Nach dem Abpfiff aber wäre wieder alles in Ordnung.“