Hamburg. 18 von 77 Startern fehlerfrei – Derbychef Volker Wulff tippt auf ersten Frauensieg seit 1975

Für hartgesottene Pferdefreunde beginnt der Turniertag an diesem Freitag früh: Um 6.40 Uhr steht die Amateur Trophy auf dem Programm. Sportlicher Höhepunkt des dritten Tags des Klein Flottbeker Pferdefestivals mit je fünf Spring- und Dressurprüfungen ist die zweite Qualifikation für das Deutsche Springderby. Um 14.25 Uhr geht’s los. Ob bei der Siegerehrung erneut eine ausländische Hymne erklingt? So wie am Mittwoch in Qualifikation eins, als drei Gäste vorne waren und sich das Gros des Preisgeldes von 24.700 Euro sicherten.

Als mit Abstand Zeitschnellster (74,04 Sekunden) unter den fehlerfreien Reitern steuerte der frühere Weltmeister Dermott Lennon aus Irland seinen zwölfjährigen Schimmel Gelvins Touch bravourös über die noch nicht mit den ganz schwierigen Hindernissen bestückte Runde. Zweiter wurde der Brite Matthew Sampson im Sattel der Stute Gloria van Zuuthoeve (76,23). Holly Smith (Großbritannien/79,29) ritt mit Quality Old Joker einen irischen Hengst.

Unter den 18 fehlerfreien von insgesamt 77 Teilnehmern im ersten Durchgang waren vier weitere Frauen. Lokalmatadorin Janne-Friederike Meyer-Zimmermann dirigierte ihre neunjährige Schimmelstute Bali ebenso souverän ohne Fehl und Tadel wie Vielseitigkeits-Weltmeisterin Sandra Auffarth aus Ganderkesee bei Bremen ihre Fuchsstute Nupafeed’s La Vista. „Im Derbyfinale tippe ich diesmal auf den Triumph einer Frau“, orakelte Turnierchef Volker Wulff. Zuletzt gelang das 1975 der Engländerin Caroline Bradley.

Wer in der ersten Qualifikation das Nachsehen hatte, muss sich in der zweiten besonders anstrengen. Im mit 120.000 Euro dotierten Finale dürfen nur die 32 Besten aus beiden Wettbewerben an den Absprung gehen. Bei gleicher Punktzahl können es auch drei oder vier Teilnehmer mehr sein. Qualifiziert für das renommierteste Springen hierzulande ist grundsätzlich immer der Reiter. Wenn er zwei verschiedene Pferde in den Vorprüfungen gesattelt hat – so wie Janne Meyer, die heute mit Anna startet -- muss er sich für eines entscheiden.

Für das 60. Deutsche Dressurderby (So., 11 Uhr) mit Pferdewechsel qualifizierten sich die in Lütjensee lebende Australierin Kristy Oatley, Jan-Dirk Gießelmann aus Niedersachsen sowie Emma Kanerva. Die 33 Jahre alte Finnin arbeitet im Reitstall Klövensteen und hat somit quasi ein Heimspiel. (bj/jmo)