Hamburg.

Wer am Ende ist, der muss die kleinen Gelegenheiten zum Feiern nutzen. Insofern war es wenig verwunderlich, dass Saif Idrissou den Football, den er gerade einem Braunschweiger kurz vor der Hamburger Endzone entrissen hatte, wie eine Trophäe in die Höhe streckte. Viel mehr gab es für die Hamburg Huskies bei der 0:45 (0:14, 0:7, 0:21, 0:3)-Niederlage gegen den deutschen Vizemeister Braunschweig Lions auch nicht zu bejubeln.

836 Fans im Hammer Park hatten am Sonnabendnachmittag erleben können, warum die Huskies nach drei Spielen der GFL-Saison 2018 wieder als punktloser Tabellenletzter grüßen. „Wir haben aus unseren Chancen zu wenig gemacht und uns zu viele Fehler erlaubt, die ein Topteam eben ausnutzt“, sagte Cheftrainer Timothy Speckman, der sich vor allem um die Leistung seiner Offensive Line und der Defensive Backs sorgen musste. „Uns fehlt es an Erfahrung und Disziplin“, hat der Coach erkannt. Deshalb werde er in den Tagen bis zum Heimspiel gegen die Dresden Monarchs (19. Mai, 16 Uhr) härter durchgreifen. „Ich kann mich leider nicht auf die Eigeninitiative einiger Jungs verlassen, also werde ich deutlich mehr kontrollieren“, kündigte er an.

Lichtblicke im Huskies-Team waren Runningback Colby Goodwyn, der mit überraschenden Läufen seine Klasse andeuten konnte, und mit Abstrichen der neue Quarterback Quentin Williams. Der Spielmacher zeigte sich agil im Laufspiel, war aber auch für drei Turnovers verantwortlich, was er auf seine Kappe nahm. „Wir schießen uns zu oft selbst in den Fuß“, sagte der US-Amerikaner, „wir müssen nun verstehen, dass wir nur als Einheit erfolgreich sein können. Das Talent ist da, wir müssen es jetzt aber auch zeigen.“