Rom. Engländer erreichen Champions-League-Finalenach zwei Fehlentscheidungen

Jürgen Klopp ließ es sich nicht nehmen und ging nach den Interviews noch einmal aufs Feld, um den Freudentaumel der Liverpool-Fans zu genießen. „Wir fahren nach Kiew. Es klingt verrückt, aber es ist wahr“, sagte der Trainer des FC Liverpool nach der hitzigen Partie bei AS Rom glücklich. Trotz einer 2:4-Niederlage im Halbfinalrückspiel hatte sich seine Mannschaft nach dem 5:2 in der ersten Partie erstmals seit 2007 wieder ins Finale der Champions League gekämpft. Dort wartet am 26. Mai in Kiew Real Madrid.

„Es gibt noch etwas zu tun. Das Finale zu erreichen ist schön, aber es zu gewinnen ist noch schöner“, so der deutsche Trainer, der das erste Mal 2013 mit seinem damaligen Team Borussia Dortmund im Endspiel der Champions League stand. Sadio Mané (9. Minute) und Georginio Wijnaldum (25.) erzielten am Mittwoch die Treffer der „Reds“ im Olympiastadion. Bei vier Gegentoren geriet der Einzug ins Finale aber tatsächlich in den Schlussminuten in Gefahr. James Milner (15.) unterlief per Kopfball ein kurioses Eigentor, Edin Dzeko (51.) erzielte den zweiten Ausgleich, Radja Nainggolan (86./90.+4, Handelfmeter) traf zum späten Sieg.

Liverpool profitierte allerdings davon, dass Schiedsrichter Damir Skomina der Roma zwei Elfmeter verweigerte. Die Italiener forderten deshalb vehement die Einführung des Videoassistenten in der Champions League. „Es waren zwei Elfmeter, die uns nicht gegeben wurden, mit dem Videoassistenten wäre das anders“, sagte Roms Sportdirektor Monchi. „Der italienische Fußball muss seine Stimme erheben.“ Auch Roma-Präsident James Pallotta forderte den Videobeweis für die Königsklasse. „Es ist offensichtlich, dass der Videobeweis in der Champions League unentbehrlich ist, ansonsten drohen Blamagen wie diese. Man fällt ins Lächerliche“, sagte der Unternehmer aus den USA. „Mit der Technik würde das Finale vielleicht Rom gegen Bayern heißen“, sagte Monchi. Dem FC Bayern war beim Halbfinalaus gegen Real Ma­drid ebenfalls ein möglicher Handelfmeter verweigert worden.

Für das Finale in der Europa League, das am 16. Mai in Lyon ausgetragen wird, qualifizierte sich am Donnerstagabend Atletico Madrid, das nach einem 1:1 im Halbfinalhinspiel das Rückspiel gegen Arsenal London durch ein Tor von Diego Costa (45.+2) 1:0 gewann. Den Gegner ermittelten nach Redaktionsschluss Red Bull Salzburg und Olympique Marseille in der Verlängerung (Hin 0:2).