München. Alexander Zverevs Wunsch fürs Turnier in München bleibt unerfüllt. Die Fans können aber weiter auf ein Traumfinale hoffen.

Philipp Kohlschreiber ist beim ATP-Turnier in München souverän in das Viertelfinale eingezogen und hat die Hoffnungen der bayerischen Tennisfans auf ein Traumfinale gegen den Hamburger Alexander Zverev genährt. Der Augsburger fertigte am Donnerstag dessen Bruder Mischa mit 6:2, 6:2 ab und ist nur noch zwei Erfolge vom sechsten Endspiel am Aumeisterweg entfernt – dreimal ging der Rekordsieger bislang als Champion der BMW Open vom Platz. In der aktuellen Form gehört der Routinier erneut zu den ersten Anwärtern auf das Preisgeld von knapp 86.000 Euro, einen schicken Sportwagen und eine Sieger-Lederhose.

„Ich fühle mich gut“, hatte Kohlschreiber schon nach seinem klaren Erstrundensieg gesagt. Gegen Mischa Zverev blieb der Daviscup-Profi dann konzentriert und nahm dem Hamburger gleich viermal den Aufschlag ab. Nach nur 68 Minuten konnte Kohlschreiber jubeln. Er trifft nun auf den Sieger der Abendpartie am Donnerstag zwischen dem an Nummer zwei gesetzten Spanier Roberto Bautista Agut und Casper Ruud aus Norwegen.

Zverev junior jetzt gegen Struff

Topfavorit Alexander Zverev hatte sich vor Turnierbeginn ein Finale gegen seinen Bruder Mischa gewünscht – nun muss er alleine die Familienehre retten. Am Freitag (13.30 Uhr) kämpft der Dritte der Weltrangliste gegen Jan-Lennard Struff um den Einzug ins Halbfinale.

„Das ist ein unangenehmer Gegner. Es wird nicht leicht, und das weiß er auch“, prognostizierte Bundestrainer Michael Kohlmann, der die großgewachsenen Profis zuletzt beim Daviscup in Spanien trainierte. Der Coach findet, Struff sei reif für den ersten Turniersieg. „Der Erfolg ist greifbar nah und kann noch in diesem Jahr passieren.“

Marterer überrascht gegen Schwartzman

Kohlmann ist nicht nur als Beobachter bei den BMW Open, sondern betreut auch seinen Schützling Marterer. Dieser hatte mit einem 6:4, 6:2-Sieg über den Weltranglisten-16. Diego Schwartzman überrascht. Er steht damit zum zweiten Mal in einem Viertelfinale eines ATP-Turniers.

„Das war bei Weitem mein bestes Ergebnis“ sagte er. Der Nürnberger hatte noch nie einen Gegner aus der Weltranglisten-Region von Schwartzman besiegt, die Nummer 16. „So einen Top-Mann schlägt man nicht alle Tage“, lobte Coach Kohlmann den 73. des Rankings.

So deutlich habe sich der Sieg auf dem Platz aber nicht angefühlt, meinte Marterer. „Ich musste um jedes Aufschlagspiel kämpfen“, sagte er. Nun geht es gegen den Ungarn Marton Fucsovics, der sich 7:6 (7:5), 6:1 gegen Marco Cecchinato aus Italien behauptet hatte. „Ich werde versuchen, da weiterzumachen, wo ich aufgehört habe“, kündigte Marterer an. „Er ist bereit für mehr“, meinte Trainer Kohlmann.