Hamburg.

Seit drei Jahren ist eine neue Regel gültig, die Christian Titz überhaupt nicht gefällt. Es geht um den DFB-Pokal. Und darum, dass der Zweitplatzierte nicht mehr automatisch für die Europa League qualifiziert ist, wenn sich der Sieger über die Liga einen Platz sichert. Was diese Regel mit dem HSV-Trainer zu tun hat? Der Zweitplatzierte wird wohl Eintracht Frankfurt heißen. Und weil die Hessen, die im Finale auf Bayern München treffen, in die Europa League wollen, müssen sie am Sonnabend gegen den HSV gewinnen. „Mir wäre die alte Regel lieber gewesen. Dann wäre es einfacher“, sagte Titz im Spaß.

Doch auch wenn es für die Eintracht noch um viel geht, scheint die Luft in der Mannschaft ein wenig raus zu sein. Die Luft im Club wird dagegen dicker. Seitdem der Wechsel von Trainer Niko Kovac zum FC Bayern München bekannt ist, läuft es nicht mehr. Aus den jüngsten fünf Spielen holte Frankfurt nur einen Punkt. Kein Team ist in dieser Zeit schwächer. Rund um die Eintracht wächst der Unmut. In Fanforen wird sogar der Wunsch einer vorzeitigen Trennung von Trainer Kovac gefordert.

Dass sich der frühere HSV-Profi nach der Niederlage in München von seinem Landsmann Bruno Kovacevic, dem Chauffeur von Bayern-Präsident Uli Hoeneß, aus der Arena in München-Fröttmaning zur Familie nach Salzburg fahren ließ, kritisierte auch Frankfurts Sportdirektor Bruno Hübner. „Das war naiv, da muss er auch noch lernen, er ist ein noch junger Trainer“, sagte Hübner.

Frankfurt, vor acht Wochen noch auf einem Champions-League-Rang, droht bei einer Niederlage der Absturz aus Platz zehn. HSV-Coach Titz glaubt jedoch nicht an einen Vorteil. Im Gegenteil. „Die Eintracht wird nach Wiedergutmachung streben“, sagte Titz.