Hamburg. MRT erhärtet den Verdacht auf dritten Kreuzbandriss beim japanischen Offensivspieler

Bisher ist es in der offiziellen, medizinischen Diktion immer noch nur der „Verdacht auf eine Re-Ruptur des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie“, der jetzt bei Ryo Miyaichi festgestellt wurde. Doch allein diese vorläufige Diagnose, die nach der MRT-Untersuchung in der Hamburger Endo-Klinik gestellt wurde, ist für St. Paulis Offensivspieler niederschmetternd genug. Am Donnerstag soll beim Kniespezialisten Heinz-Jürgen Eichhorn in Straubing bei einer Arthroskopie endgültig Klarheit hergestellt werden.

Eichhorn hatte den 25 Jahre alten Miayichi bereits nach dessen Kreuzbandriss im linken Knie im Juli 2015 und auch im Juni vergangenen Jahres nach dem Kreuzbandriss im rechten Knie operiert. Rund zehn Monate lang kämpfte der Japaner, der zur Saison 2015/2016 zum FC St. Pauli gekommen war, um sein erneutes Comeback. In den vergangenen Wochen hatte er wieder am Mannschaftstraining teilgenommen.

Am vergangenen Sonnabend sollte Miyaichi in St. Paulis U-23-Team erstmals wieder Spielpraxis erhalten und stand daher im Regionalligaspiel gegen den VfB Oldenburg (3:1) in der Startformation. Bereits in der zwölften Spielminute musste er wegen der erneuten Knieverletzung ausgewechselt werden.

Sollte sich am Donnerstag in Straubing der Verdacht bestätigen, dass das vordere Kreuzband im rechten Knie innerhalb eines knappen Jahres zum zweiten Mal gerissen ist, würde dies für Ryo Miyaichi womöglich auch das Ende der Fußball-Profikarriere bedeuten. Dies wäre für einen Sportler, der sich trotz aller Rückschläge nach außen immer positiv gestimmt zeigte, besonders bitter.

„Es wäre für ihn eine absolute Katastrophe und für uns ein Schock, wenn sich die Diagnose bestätigen sollte. Ryo weiß aber, dass er nicht alleine ist, sondern die gesamte Mannschaft und der gesamte Verein hinter ihm stehen“, sagte St. Paulis Abwehrchef Lasse Sobiech.

In der Zweiten Liga kam Miyaichi in den drei Jahren bei St. Pauli lediglich
22-mal zum Einsatz, oft nur als „Joker“. Seinen besten Auftritt hatte der Japaner vor zwei Jahren, als er im letzten Saisonspiel zwei Tore und eine Torvorlage zu St. Paulis triumphalem 5:2-Sieg über den 1. FC Kaiserslautern beisteuerte.

Bereits im Januar 2011, im Alter von gerade 18 Jahren, war Miyaichi von der Chukyo High School zum FC Arsenal nach London gegangen. Der Premier-League-Club verlieh ihn viereinhalb Jahre lang an verschiedene Teams in England und den Niederlanden, ehe er ihn im Sommer 2015 ablösefrei zum FC St. Pauli ziehen ließ. Angesichts des Kreuzbandrisses im vergangenen Sommer hatte der FC St. Pauli den Vertrag mit Miyaichi bis Juni 2019 verlängert, um ihm eine Perspektive zu geben.