Hamburg.

Ziemlich genau zwei Wochen ist es her, dass der HSV überraschend die Lizenz der Deutschen Fußball-Liga für die kommende Erst- und Zweitligasaison bekommen hat – ohne Auflagen und Bedingungen. Der finanziell angeschlagene Club hatte anschließend von „verschiedenen Maßnahmen“ gesprochen. Nachdem bekannt wurde, dass der HSV einerseits einen Bankkredit in Höhe von zwölf Millionen Euro aufgenommen hat, veröffentlichte der Club nun selbst ein weiteres Mittel. So hat der HSV den bis 2020 laufenden Vertrag mit Vermarkter Lagardère vorzeitig um mindestens fünf Jahre verlängert.

Nach Abendblatt-Informationen erhielt der Club für die Verlängerung schon vor der Lizenzvergabe eine Sofort-Zahlung in zweistelliger Millionenhöhe. Diese brauchte der HSV, um die Spielgenehmigung für die neue Saison zu bekommen. „Wir freuen uns, die seit zwei Jahrzehnten bestehende Partnerschaft fortzusetzen“, sagte HSV-Vorstand Frank Wettstein. „Lagardère Sports bekennt sich damit zu unserem Prozess der Neuausrichtung und unterstützt den HSV insbesondere in der Einbindung internationaler Partnerschaften.“ Die globale Sportrechteagentur aus Hamburg, ehemals unter dem Namen Sportfive bekannt, vermarktet den HSV seit 1998.

Bereits im Jahr 2013 hatte der HSV unter dem damaligen Vorstandschef Carl Jarchow und Marketingvorstand Joachim Hilke in einer ähnlichen Situation den Vertrag mit dem Vermarkter vorzeitig bis 2020 verlängert – ebenfalls um fünf Jahre. Schon damals hatte der Club das Bestreben, die Vermarktung künftig zum großen Teil selbst zu übernehmen. Daraus wird bis auf Weiteres nichts, auch zur Freude von Lagardère.

„Wir haben in guten wie in weniger guten Zeiten stets vertrauensvoll zusammengearbeitet“, sagte Lagardère-Geschäftsführer Philipp Hasenbein. „Schon 1998 haben wir zusammen mit dem HSV beim erfolgreichen Umbau des Volksparkstadions innovativen Unternehmergeist bewiesen, und genau mit derselben zeitgemäßen Mentalität werden wir nun – unter dem Leitbild der Neuausrichtung des Vereins – die Herausforderungen der Zukunft angehen.“

Die Verlängerung des Vertrages mit Lagardère stehe im Zeichen der „gemeinsamen Zusammenarbeit hinsichtlich internationaler, innovativer und digitaler Kommunikations- und Vermarktungswege“.