Hamburg. Beim HSVH spielen die Youngsters groß auf – Reicht das Potential der Hochbegabten für die Zweite Liga?

Die letzten drei Saisonspiele in der 3. Liga Nord hat Trainer Torsten Jansen ganz bewusst zu „Testspielen für die kommende Zweitligasaison“ ausgerufen. Beim 31:27 gegen die SG Flensburg-Handewitt II am Freitagabend hatten ihn nicht alle seine Spieler des Handball Sport Verein Hamburgs (HSVH) erhört – sehr wohl aber die Talente des Clubs. Im ersten Teil der Meister- und Aufstiegsfeierlichkeiten, die an diesem Dienstag (15 Uhr) mit dem letzten Heimspiel in der ausverkauften Sporthalle Hamburg ihren Höhepunkt finden, glänzten die Jungspunde: Allein 15 Tore gingen auf das Konto von Leif Tissier (18/7 Treffer), Dominik Axmann (18/6) und Dominik Vogt (19/2), dazu war Finn Wullenweber (20) vier Mal aus dem linken Rückraum erfolgreich.

Fünf Abgänge hat der HSVH verkündet. Davon erhalten mit Dominik Plaue (22, Torhüter), Jan Thorben Ehlers (26, Rückraumlinks) und Lasse Kohnagel (30, Rückraumrechts) drei Spieler von Vereinsseite keinen neuen Vertrag. Einen der Jungen, zu denen auch Torhüter Marcel Kokoszka (19) und Jan Kleineidam (19) zählen, hat es nicht getroffen – vorerst. „Man muss aber noch mal schauen, was am Ende tatsächlich mit den jungen Spielern passiert“, sagt Vereinspräsident Marc Evermann.

Auf der Suche nach Neuzugängen

Das Potential der Hochbegabten beim HSVH ist groß, der Sprung direkt in die Zweite Liga von der Erfahrung, Athletik und Kraft aber ebenso ein gewaltiger. Nach gestandenen Neuzugängen (Torwart, Abwehr, Außen) suchen die Hamburger noch. „Wir führen sehr viele Telefonate, kriegen jede Menge Infos“, sagt Jansen. Um Spielpraxis zu sammeln, sei für die Nachwuchskräfte ein Zweifachspielrecht für einen anderen Club eine Alternative, sagt Evermann.

Und genau an dieser Stelle kommt die HG Hamburg-Barmbek ins Spiel. Der Drittligaaufsteiger feierte beim 32:26 im letzten Saisonheimspiel gegen Potsdam eines seiner stärksten Spiele und eroberte Relegationsplatz 14. Sollte doch noch der Klassenerhalt gelingen, zumal dem HC Empor Rostock wegen des Einsatzes eines möglicherweise nicht spielberechtigten Jugendspielers acht Punkte Abzug drohen, wäre die HGHB für den HSVH als Kooperationspartner attraktiv. In der Dritten Liga lässt es sich für Talente leichter lernen als in der Zweiten.