Offenburg.

Der ehemalige Mittel- und Supermittelgewichtsweltmeister Arthur Abraham hat das Ende seiner Profiboxkarriere noch einmal hinausgezögert, sich aber nicht für eine letzte WM-Chance empfehlen können. In der Baden-Arena von Offenburg gewann der 38 Jahre alte Wahl-Berliner glücklich durch 2:1-Richterentscheid (116:111, 116:111, 113:114) gegen den Dänen Patrick Nielsen (27) und darf trotz einer dürftigen Vorstellung hoffen, dass ihm sein Promoter Sauerland ein Duell mit seinem Stallkollegen und WBA-Champion Tyron Zeuge (25/Berlin) ermöglicht.

Chefcoach Ulli Wegner kritisierte nach der emotions- und ideenlosen Vorstellung seines Schützlings vehement dessen Einstellung. „Er hat alle Qualitäten, aber er muss sie zum Tragen bringen. So einen Gegner muss er klarer besiegen. Für eine WM-Chance haben wir sehr harte Arbeit vor uns“, sagte der 76-Jährige. Abraham räumte ein, „dass ich nicht ganz zufrieden bin. Das war nicht das, was wir uns vorstellen.“ TV-Experte Graciano Rocchigiani war vor allem mit dem Urteil nicht einverstanden („Das war Beschiss!“), riet aber ebenso Abraham zum Karriereende: „Es ist nicht schlimm, wenn nach so vielen Jahren der Tank leer ist. Aber dann soll man nicht mehr vom WM-Titel quatschen.“