Hamburger fordert Änderungen und spricht über zwei prominente Trainerkandidaten. Nadal siegt in Barcelona, Pliskova in Stuttgart.

Zverev fordert anderen Belag am Rothenbaum

Alexander Zverev (21) wird in diesem Jahr erneut nicht am ATP-Turnier im Juli in seiner Heimatstadt Hamburg teilnehmen, will einen Start für die Zukunft allerdings nicht ausschließen. Voraussetzung sei jedoch, betonte Deutschlands bester Tennisprofi am Sonntag vor Beginn der BMW Open in München, dass am Rothenbaum nicht mehr auf Sand, sondern auf Hartplatz gespielt werde. Hamburg kollidiert vom Termin her mit Hartplatzturnieren in Nordamerika, die der Vorbereitung auf die US Open Ende August dienen.

Zverev berichtete, er habe das Thema bereits mit Michael Reichel erörtert. Der Österreicher wird nach der Veranstaltung in diesem Jahr (21. bis 29. Juli) die Rolle des Turnierdirektors von Michael Stich übernehmen. "Wir werden versuchen", erläuterte Zverev, "dass Hamburg ein Hartplatzturnier wird". Sollte dies geschehen, werde er einen Vertrag unterschreiben und sich an das Turnier binden. "Ich möchte immer noch das Beste für die Stadt und das Turnier, ich werde alles tun, dass ich da spielen kann", sagte Zverev.

Zverev: Wenn, dann nur Becker oder Lendl

Derweil sieht Alexander Zverev nach wie vor keinen Bedarf für die Zusammenarbeit mit einem "Super"-Trainer. "Ich bin mit dem Team zufrieden, das ich habe", betonte Deutschlands bester Tennisprofi vor dem Beginn des ATP-Turniers in München (30. April bis 6. Mai). Zugleich sagte der Weltranglistendritte am Sonntag, dass von den möglichen Kandidaten Boris Becker und Ivan lendl "die einzigen sind, die infrage kämen".

Zverev wird nach der Trennung vom Spanier Juan Carlos Ferrero im Anschluss an die Australian Open wieder ausschließlich von seinem Vater Alexander betreut. Ein zusätzlicher prominenter Coach sei für ihn nur ein Thema, "wenn ich Probleme habe", diese aber "sehe ich im Moment nicht", sagte Zverev. Becker und Lendl seien aber die "einzigen beiden, mit denen ich mich außerhalb des Platzes gut verstehe". Gleiches gelte für seinen Vater.

Zverev ist bei den BMW Open der Titelverteidiger und an Nummer eins gesetzt. Er startet am kommenden Mittwoch in das mit 561.345 Euro dotierte Turnier auf der Anlage des MTTC Iphitos. Nach einem Freilos in der ersten Runde wird sein Gegner im Achtelfinale der Karlsruher Yannick Hanfmann oder Marcos Baghdatis (Zypern) sein.

Nadal holt 11. Titel in Barcelona

Rafael Nadal hat sich im Eiltempo den Sieg beim ATP-Turnier in Barcelona gesichert. Der zehnmalige French-Open-Champion ließ im Finale am Sonntag dem Griechen Stefanos Tsitsipas keine Chance und verwertete nach 78 Minuten seinen dritten Matchball zum 6:2, 6:1. Für den Weltranglistenersten war es bereits der elfte Titel in Katalonien.

Damit baute der Mallorquiner auch seine beeindruckende Serie auf Sand aus. Seit seinem Viertelfinal-K.o. 2017 beim Masters in Rom hat Nadal nunmehr 46 Sätze in Folge auf dem roten Belag gewonnen. Die alte Rekordserie des Argentiniers Guillermo Coria aus den Jahren 2003 und 2004 endete bei 35 Satzgewinnen nacheinander.

Für Nadal war es gleichzeitig der 18. Sieg in Serie auf dem langsamsten aller Beläge. Insgesamt steht der Spanier nun bei 77 Einzeltiteln auf der ATP-Tour, damit zog er mit John McEnroe gleich. Öfter haben nur Ivan Lendl (94), Grand-Slam-Rekordchampion Roger Federer (97) und Jimmy Connors (109) triumphiert.

Am Vortag hatte Nadal durch das 6:4, 6:0 im Halbfinale gegen den Belgier David Goffin auch die Schallmauer von 400 Siegen auf Sand durchbrochen (bei 35 Niederlagen).

Der 19 Jahre alte Tsitsipas war der erste Grieche im Finale eines ATP-Turniers seit Nicholas Kalogeropoulos 1973 in Des Moines/US-Bundesstaat Iowa. Doch Nadal war im Finale eine Nummer zu groß, gleich fünfmal nahm dieser Tsitsipas den Aufschlag ab.

Pliskova siegt erstmals in Stuttgart

Eine Woche nach dem Fed-Cup-Erfolg über die Deutschland hat die Tschechin Karolina Pliskova erstmals das Sandplatz-Turnier in Stuttgart gewonnen. Im Finale am Sonntag besiegte die 26-Jährige die US-Amerikanerin Coco Vandeweghe 7:6 (7:2), 6:4 und kürte sich zur Nachfolgerin von Laura Siegemund. Für ihren zehnten WTA-Titel wurde die Weltranglisten-Sechste mit einem Preisgeld von 113.060 Euro und einem Sportwagen belohnt, die unterlegene Überraschungsfinalistin Vandeweghe erhielt 60.375 Euro.

Pliskova musste zwar gleich ihr erstes Aufschlagspiel abgeben, glich aber zum 2:2 aus und erwies sich im Tiebreak als die konstantere Spielerin. Mit den Breaks zum 3:2 und 5:2 im zweiten Satz fiel die Vorentscheidung zugunsten der US-Open-Finalistin von 2016. Pliskova zeigte zwar noch kurz Unsicherheiten, sicherte sich aber nach 1:56 Stunden vor 4500 Zuschauern ihren ersten Titel seit zehn Monaten.

Die beeindruckende Serie der heimischen Tennisspielerinnen beim Porsche Grand Prix war in diesem Jahr bereits früh zu Ende gegangen. 2015 und 2016 hatte Angelique Kerber den Turniersieg gefeiert, vor zwölf Monaten dann sensationell Lokalmatadorin Siegemund. Diesmal scheiterten die beiden als letzte von fünf Deutschen im Achtelfinale.

Pliskova feierte mit ihrem Erfolg binnen einer Woche gleich zweimal in Stuttgart. Am vergangenen Sonntag hatte sie als Nummer eins die tschechische Auswahl angeführt, die an gleicher Stelle den Einzug ins Fed-Cup-Finale perfekt machte.