Hamburg.

Als Sportstaatsrat Christoph Holstein Stefan Schröder auf dem Verbandstag des Hamburger Handballs in der vergangenen Woche persönlich zum Zweitliga-Aufstieg gratulierte, da hätte man es ahnen können. Holstein blickte auf den Tag der Handballhelden (12.8./Barclaycard Arena) voraus, wo das aktuelle Team des Handball Sport Vereins Hamburg (HSVH) auf die Erfolgsmannschaft des einstigen HSV Hamburg trifft. „Wo spielen Sie da eigentlich?“, fragte der Staatsrat. „Bei den Legenden“, antwortete Schröder, Weltmeister 2007, der mit seinen ehemaligen HSV-Kollegen Meister (2011), Pokalsieger (2006, 2010) und Champions-League-Sieger (2013) wurde.

Nun ist es amtlich: Der 36 Jahre alte Rechtsaußen wird seine Karriere nach 19 Profijahren, davon 13 in Hamburg, zum Ende der Saison beenden. „Mit dem Aufstieg in die Zweite Liga ist für mich der richtige Punkt gekommen, aufzuhören“, erklärte Schröder: „Die letzten zwei Jahre waren ein großartiger Abschluss. Ich wollte unbedingt dabei helfen, Handball in Hamburg wieder voranzutreiben.“

Schröder absolvierte seit seinem Wechsel 2005 über Düsseldorf und Flensburg 402 Pflichtspiele für die Hamburger, drei dürften diese Saison noch dazukommen. Er warf 1171 Tore, es hätten mehr werden können, wenn sich der Nationalspieler (49 Spiele/99 Tore) die Rechtsaußenposition nicht jahrelang mit dem Dänen Hans Lindberg hätte teilen müssen. Bis heute in der Bundesliga aber unerreicht: Schröders 21 Tore 2009 im Spiel gegen Stralsund.

Der gebürtige Schweriner, der beruflich auch außerhalb des Handballsports Fuß fassen will, bleibt dem HSVH als Marketingmitarbeiter erhalten, wie Vizepräsident Martin Schwalb „mit Stolz und Dankbarkeit“ verkündete. Seit 2016 begleitet Schröder den Neuaufbau in Doppelfunktion. Sein Abgang als Spieler hinterlässt eine Lücke auf den ohnehin dünn besetzten Außen, die es zu schließen gilt. Vielleicht findet er seinen Nachfolger (früher oder später) auch selbst: Seit Fe­bruar ist Schröder Vizepräsident Jugend im Hamburger Handball-Verband.