Liverpool. Der Torjäger soll die „Reds“ gegen AS Rom ins Champions-League-Finale schießen

Die Generalprobe für das Halbfinalhinspiel in der Champions-League gegen AS Rom an diesem Dienstag (20.45 Uhr/Sky) hat der FC Liverpool leichtfertig hergegeben. Beim Schlusslicht West Bromwich Albion reichte der Mannschaft von Jürgen Klopp (50) eine 2:0-Führung nicht zum Sieg. Bezeichnend für den späten Ausgleichstreffer war die Tatsache, dass der in dieser Saison alles überragende Stürmer der „Reds“, der Ägypter Mohamed Salah, zu diesem Zeitpunkt nicht mehr auf dem Spielfeld stand. Ausgewechselt, knapp zehn Minuten nachdem er mit seinem 31. Saisontor für die vermeint­liche Entscheidung besorgt hatte. Ausgerechnet der für ihn eingewechselte Innenverteidiger Dejan Lovren (28) patzte beim Ausgleich.

Beim Tabellendritten der Premier League steht und fällt viel mit Salah, der am Montag Grund zum Feiern hatte: Der 25-Jährige wurde zu Englands Fußballer des Jahres gewählt, setzte sich unter anderem gegen den deutschen Nationalspieler Leroy Sané (22/Manchester City) durch, der jedoch die Wahl zum besten Nachwuchsspieler gewann.

Anders als Liverpool absolvierte die Roma ihre Generalprobe am Sonnabend souveräner und fegte den Abstiegskandidaten SPAL Ferrara mit 3:0 aus dem eigenen Stadion. Damit festigten die Römer ihrerseits den dritten Tabellenplatz in der Serie A. Im Duell der Überraschungsteams trifft Salah jetzt erstmals wieder auf seinen früheren Arbeitgeber Rom, der ihn im Sommer für kolportierte 42 Millionen Euro nach England ziehen ließ. In Zeiten des Transferwahnsinns dürfte der Torjäger seinen Marktwert inzwischen um ein Vielfaches gesteigert haben. 29 Tore hatte der Ägypter in zwei Jahren für die Roma erzielt, bevor er seinen zweiten Anlauf in England wagte.

2014 hatte er bei Chelseas Trainer José Mourinho (55) einen schweren Stand und wurde nach nur 13 Partien nach Italien geschickt. Der Rest ist Geschichte: Zusammen mit seinen kongenialen Offensivpartnern Sadio Mané (26) und Roberto Firmino (26) hat Salah in der aktuellen Champions-League-Saison 23 Tore erzählt, zuletzt bekam das im Viertelfinale der englische Meister Manchester City (3:0, 2:1) zu spüren.

Klopp warnt dennoch vor den Italienern: „Wenn jemand glaubt, dass es das einfachste Los ist, kann ich dieser Person auch nicht helfen“, sagt der frühere Trainer von Borussia Dortmund und verweist auf das Ausscheiden des FC Barcelona (1:4, 3:0) gegen Rom. Der Gewinner des ersten Halbfinalduells, das im Hinspiel an der Liverpooler Anfield Road vom deutschen Schiedsrichter Felix Brych (42/München) geleitet wird, wird im Finale entweder auf Titelverteidiger Real Madrid oder Bayern München treffen – und da sicherlich der nicht (mehr) zu unterschätzende Underdog sein.