Hamburg. Nadja Glenzke vom HSV galt als deutsche Zukunftshoffnung. Verletzungen zermürbten sie

Beachvolleyball-Europameisterin Nadja Glenzke hat im Alter von 22 Jahren überraschend ihre Sportkarriere beendet. Mit Julia Großner (29) hatte das HSV-Duo im vergangenen August im lettischen Jurmala unerwartet den EM-Titel gewonnen und dabei im Viertelfinale die Weltmeisterinnen und Olympiasiegerinnen Laura Ludwig/Kira Walkenhorst (HSV) ausgeschaltet. Die 1,86 Meter große Glenzke galt als einer der größten deutschen Beachvolleyball-Talente und auf der Position der Blockspielerin mit Blick auf Olympia 2024 als mögliche Nachfolgerin Walkenhorsts.

Bis zuletzt hatte Glenzke am zentralen Bundesstützpunkt am Alten Teichweg in Hamburg-Dulsberg vorrangig im Reha- und Athletiktraining an ihrer Fitness gearbeitet. 2018 sollte für sie ein Übergangs- und Aufbaujahr ohne Turnierstress werden. Ihre Partnerin Großner, mit der sie Ende Juli 2017 bei der WM in Wien Platz 17 belegt hatte, verlor ohne sie den Status einer Nationalspielerin, trainiert aber mit Talenten weiter in Hamburg bei Frauen-Bundestrainer Imornefe Bowes (41), dem Lebenspartner von Laura Ludwig.

„Wir bedauern Nadjas Schritt sehr, weil sie ein riesiges Talent ist und in ihrer noch jungen Karriere bereits auf große, sportliche Erfolge blickt. Im ersten Moment war es für mich ein Schock. Diese Entscheidung in ihrem Alter zu treffen, muss für sie unglaublich schwer gewesen sein“, kommentierte Niclas Hildebrand (Hamburg), der neue Sportdirektor Beachvolleyball des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV), Glenzkes Entschluss, den sie ihm in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt hatte.

„Die vergangenen Monate waren sehr hart für mich. Ich habe sehr lange darüber nachgedacht, welche Ziele ich verfolge, was mich im Leben wirklich glücklich macht“, sagte Glenzke. „Hinzu kommen meine andauernden Kniepro­bleme, die mich immer wieder daran gehindert haben, so zu trainieren, wie es für eine Karriere auf einem Topniveau zwingend nötig wäre.“