Bundesliga-Kolumne Tabellenletzter hat die Hoffnung auf Klassenerhalt aufgegeben. Bremen, Stuttgart und Hannover praktisch gerettet

Werder heimstark: Aus in der Europa League, Champions League in Gefahr: Drei Tage nach der 2:5-Pleite bei Olympique Marseille hat RB Leipzig auch sein Bundesligaspiel bei Werder Bremen nicht gewonnen. Der Vizemeister kam an der Weser nur zu einem 1:1-Unentschieden und muss bei vier Punkten Rückstand auf Platz vier immer mehr um die Qualifikation für die Königsklasse bangen. Die Hanseaten hingegen beseitigten mit diesem Remis auch die letzten Zweifel am Klassenerhalt und schraubten ihr Punktekonto auf 37. Unter Trainer Florian Kohfeldt haben die Norddeutschen im Weserstadion noch keine einzige Partie verloren. Vor 40.700 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion hatte Niklas Moisander (28.) die Bremer Führung erzielt. Für den Ausgleich sorgte Adeloma Lookman (49.): „Unter dem Strich war es ein gerechter Punkt. Den nehmen wir mit.“, sagte RB-Trainer Ralph Hasenhüttl.
Frage der Ehre: Stefan Ruthenbeck wirkte nach der 1:2-Niederlage des 1. FC Köln bei Hertha BSC resigniert. Die Saison mit Anstand zu Ende bringen, sich keine Wettbewerbsverzerrung nachsagen lassen: Das sind die letzten Saisonziele der Kölner. „Ich kann versprechen, dass sich diese Mannschaft so reinhängen wird, dass man mit Ehre und Würde nach unten geht“, sagte Leonardo Bittencourt. In Berlin brachte er den FC in der 29. Minute in Führung. Den Einbruch nach der Halbzeit und den Doppelpack von Davie Selke (49./52.) konnte aber auch er nicht verhindern. Kam die Nachricht vom Ruthenbeck-Aus vor dem Berlin-Spiel vielleicht zur Unzeit? „Ich habe nicht gesehen, dass das eine Rolle spielt. Es war nur konsequent war“, sagte FC-Sportchef Armin Veh.
Aufsteiger, Drinbleiber: Die beiden Aufsteiger VfB Stuttgart und Hannover 96 haben durch das 1:1 im direkten Aufeinandertreffen mit höchster Wahrscheinlichkeit den Klassenverbleib in der Bundesliga geschafft. „Wir haben ja, Gott sei Dank, die wirklich tolle Lage gehabt, dass wir nicht einmal wirklich was mit dem Abstieg zu tun hatten“, sagte 96-Coach André Breitenreiter. Die Schwaben haben mit 39 Zählern sogar schon drei Punkte mehr als 96. „Da müsstest du ja einen Mathematik-Professor dran setzen, dass es zu einer Konstellation kommt, in der wir noch absteigen“, sagte VfB-Sportvorstand Michael Reschke. So können die Zukunftsplanungen beginnen: „Wir wollen eine Umstrukturierung im Kader. Vielleicht werden wir im Laufe dieser Woche eine Art Vorentscheidung treffen“, sagte 96-Chef Martin Kind. In Salif Sané (Schalke 04) und Felix Klaus (Wolfsburg) verlassen zwei Stammspieler den Club. Zudem dürfte die Beförderung von Manager Horst Heldt zum Geschäftsführer in Kürze verkündet werden. „Es ist alles entschieden und sogar unterschrieben“, sagte Kind.

Träumer: Kevin Volland träumt viel in diesen Tagen. Zum Beispiel vom Pokalfinale in Berlin, für das die formstarken Leverkusener am Mittwoch Bayern München ausschalten müssten. Oder von der direkten Qualifikation für die Champions League, und natürlich auch von seiner Teilnahme an der WM in Russland. Mit vier Treffern in den vergangenen beiden Spielen für Bayer Leverkusen hat sich der 25-Jährige aber bei Bundestrainer Joachim Löw wieder in Erinnerung gebracht. Beim 4:1 gegen Eintracht Frankfurt gelang Volland der erste Hattrick seiner Karriere, mit nun 14 Treffern ist er der beste deutsche Torjäger und der zweitbeste hinter Robert Lewandowski.