München. In der Champions League wartet Real Madrid. Frankfurt prangert Kovac-Wechsel an

Schon wieder Real, schon wieder Ronaldo! Auf dem Weg nach Kiew muss der FC Bayern im vorweggenommenen Finale der Champions League erfolgreich Revanche nehmen gegen Rekordsieger und Titelverteidiger Real Madrid mit dem Weltfußballer und Münchner Schreckgespenst. Vom „schwierigsten Los“ sprach Weltmeister Jérôme Boateng nach der Auslosung der Halbfinalpartien in der Schweiz.

Die Königsprüfung für den in den ersten K.-o.-Runden gegen Besiktas Istanbul (Achtelfinale) und den FC Sevilla (Viertelfinale) nur mäßig geforderten deutschen Rekordmeister löste in München an einem ereignisreichen Freitag mit der Bekanntgabe von Niko Kovac (Eintracht Frankfurt) als Nachfolger von Jupp Heynckes erwartungsgemäß keine Jubelstürme aus. „Das ist eine Knallerpartie, ein Gigantentreffen“, sagte Heynckes. Und der 72-Jährige fügte hinzu: „Ich finde das Los nicht besonders ungünstig. Das ist ein schwieriges Los, aber das gilt für beide Lager.“ Schwierig ist seit Freitag auch das Verhältnis zwischen dem FC Bayern und Eintracht Frankfurt. Sportvorstand Fredi Bobic hat die Verantwortlichen des Rekordmeisters für ihr Vorgehen bei der Verpflichtung von Trainer Niko Kovac scharf kritisiert. „Dass Informationen innerhalb kürzester Zeit nach außen geflossen sind - und das sicherlich nicht aus Frankfurt - ist sehr ärgerlich, unprofessionell und respektlos“, sagte der 46-Jährige.

Vor der Verpflichtung Kovacs habe von Münchner Seite „keine Kontaktaufnahme stattgefunden“, sagte Bobic: „Ich bin der Meinung: Man will etwas von uns. Dann muss auch jemand anrufen. Aber das sind eben die Bayern, und die haben ihr Ding gemacht und an sich gedacht.“ Kovac selbst bestätigte Bobics Darstellung: „Dass das alles so schnell rausgekommen ist, lag sicher nicht an mir oder an Fredi.“

Besonders ärgerte sich Bobic über den Zeitpunkt der Bekanntgabe des Wechsels durch die Münchner vor dem wichtigen Spiel bei Bayer Leverkusen: „Wir sitzen jetzt hier - einen Tag vor dem Spiel - und reden über ganz andere Dinge. Deshalb die klare Kritik, weil es eine Situation ist, in der es für uns um sehr viel geht. Das sind Dinge, die ich eigentlich in der Form nicht kenne. Das hat mit einem Miteinander nichts zu tun.“ Daneben bestätigte Bobic, dass Kovac eine Ausstiegsklausel besaß. Auch diese Information sei „übrigens aus einer anderen Großstadt“ an die Öffentlichkeit geflossen.