Hamburg. Der FC St. Pauli und Union Berlin hinken ihren Ansprüchen weit hinterher. Sobiech kehrt in die Startelf zurück

Beide Mannschaften haben seit fünf Spieltagen nicht mehr gewonnen, weisen 37 Punkte auf und befinden sich damit in der Zweiten Liga in Abstiegsgefahr. Vor allen Dingen aber haben der FC St. Pauli und der 1. FC Union Berlin, die an diesem Sonnabend (13 Uhr, Sky live und Liveticker bei abendblatt.de) im Millerntor-Stadion aufeinandertreffen, gemeinsam, dass sie in dieser Saison weit hinter ihren eigenen Ansprüchen geblieben sind.

Dabei waren die Verantwortlichen von Union Berlin vor der Saison noch ein gutes Stück offensiver gewesen, als es um die eigenen Ambitionen ging. „Unser Ziel ist es, uns als Club weiterzuentwickeln und aufzusteigen“, sagte Präsident Dirk Zingler. Sein Pendant beim FC St. Pauli, Oke Göttlich, wollte sich, trotz der atemberaubenden Rückrunde im Frühjahr 2017 mit 34 Punkten aus den letzten 16 Spielen, nicht ganz so weit aus dem Fenster lehnen. „Wir gehören zu den vielen Vereinen, die wahnsinnig ambitioniert sind. Der Aufstieg ist ein großer Traum. Kritikern sage ich immer wieder gern: der FC St. Pauli darf in der Ersten Liga spielen“, sagte Göttlich im vergangenen Sommer.

Die Führung von Union Berlin sah sich sogar genötigt, Anfang Dezember Trainer Jens Keller zu beurlauben, obwohl das Team zu diesem Zeitpunkt auf Platz vier stand. „Wir werden nicht den Ansprüchen gerecht, die wir klar formuliert haben“, sagte Sportchef Lutz Munack damals. Praktisch zeitgleich hatte sich auch der FC St. Pauli von seinem Trainer Olaf Janßen getrennt, unter dem das Team auf Rang 15 gestürzt war. Seither holte St. Pauli 17 Punkte aus 13 Spielen und ist aktuell wieder nur 15., Union sammelte nur noch elf Zähler und ist auf Platz elf abgerutscht. Für beide gilt: Abstiegskampf statt Aufstiegseuphorie.

Mithin stellt sich die Frage, welchem Team es besser gelingt, auf diese Herausforderung mit geeigneten Mitteln zu reagieren. An Beteuerungen mangelt es nicht. „Das Bewusstsein ist geschärft, jetzt geht es um Taten“, sagt St. Paulis Trainer Markus Kauczinski. Immerhin kann er Abwehrchef Lasse Sobiech und wohl auch Mittelfeldakteur Johannes Flum nach ihren Verletzungen von Beginn an aufbieten, also zwei Profis mit Führungsqualität.

FC St. Pauli: Himmelmann – Ziereis, Sobiech, Avevor, Park – Flum, Neudecker – Kalla, Buchtmann, Möller Daehli – Bouhaddouz. 1. FC Union Berlin: Busk – Torrejon, Leistner, Friedrich – Trimmel, Kroos, Prömel, Pedersen – Daube – Skrzybski, Hosiner. Schiedsrichter: Schlager (Rastatt).