Hamburg. Drittliga-Spitzenreiter HSVH beendet Zwangspause in Oranienburg und ist auf Wiedergutmachungskurs

„Wenn du als Sportler verlierst, dann willst du sofort antworten und es gleich wieder besser machen“, hatte Torhüter Jan Peveling unmittelbar nach der 32:33-Heimniederlage des Handball Sport Vereins Hamburg (HSVH) gegen Schwerin gesagt. Nur: Eine direkte Antwort ließ der Drittliga-Spielplan nicht zu. Stattdessen drei Wochen Pflichtspielzwangspause, ehe es für den Tabellenführer und Zweitliga-Aufstiegsfavoriten aus Hamburg an diesem Sonnabend (18.30 Uhr) beim Oranienburger HC in den mit Spannung erwarteten Saisonendspurt geht.

„Der Spielplan in dieser Saison ist alles andere als einfach für uns“, klagt auch HSVH-Trainer Torsten Jansen. Die Pleite gegen Schwerin ist mittlerweile analysiert, das ebenfalls nicht überzeugende Testspiel gegen den dänischen Zweitligisten Skive (30:31) Ende März ist besprochen, und der Blick geht laut Jansen „nur noch nach vorne“. Vom Trainingseifer seiner Spieler ist der Coach begeistert. Alle wollen. Vor allem an der zuletzt wenig zupackenden Abwehrarbeit ist gearbeitet worden.

Eine gesunde Härte wird auch beim Auswärtsspiel in Brandenburg gefragt sein. Rechtsaußen Stefan Schröder erwartet „einen Hexenkessel“ in Oranienburg. In der vergangenen Woche verlor der heimstarke Tabellensiebte (elf Siege, elf Niederlagen, 24:24 Punkte) nur knapp gegen HSVH-Verfolger Altenholz (28:32). Knapp 1000 Zuschauer in der ausverkauften Halle peitschten das Heimteam im zweiten Spielabschnitt bis auf ein Tor an den Favoriten heran. „Wir sind also gewarnt“, sagt Schröder.

Vor allem auch, weil die Hamburger in der vergangenen Saison in Oranienburg „eine unserer bittersten Stunden in unserer noch jungen Historie erlebten“, wie Schröder weiß. Das zweite Auswärtsspiel der Drittliga-Clubgeschichte ging mit 21:33 verloren. Bis heute die Rekordniederlage des HSVH. „Viele von uns standen damals auf der Platte. Ich auch. Von daher haben wir auch etwas gutzumachen“, sagt Routinier Schröder (36), der noch nicht sagen kann (und will), wie es mit ihm in der kommenden Saison weitergeht. Ob weiterhin als erfahrener Spieler auf dem Feld oder als Marketingmitarbeiter in der Geschäftsstelle, „im Moment zählt für mich nur der Aufstieg“, sagt der Weltmeister von 2007.

Wegen der Aufstiegseuphorie im Umfeld, bei Fans und Medien und des daraus resultierenden Drucks scheint sich das junge Team auswärts derzeit wohler zu fühlen. In fremden Hallen gab der HSVH erst einen Punkt ab, spielt befreiter auf und fährt höhere Siege ein. „Das mag von außen so wirken“, sagt Schröder, glaubt aber nicht an einen Trend. Zwei Auswärtssiege in Serie (14.4. in Flensburg) können den Aufstieg jetzt dennoch auf den Weg bringen.

Für die HG Hamburg-Barmbek als Ligaschlusslicht geht es derweil beim Tabellensechsten HSV Hannover (Sa., 19.30 Uhr) darum, erst einmal wieder den Anschluss an die Nicht-Abstiegsplätze herzustellen. Das rettende Ufer ist nach der Pleite im direkten Duell gegen Rostock (18:26) drei Punkte entfernt. „Leider waren wir gegen Rostock dem Druck nicht gewachsen. Wir müssen locker bleiben, mit Spaß Handball spielen“, sagt Barmbeks Trainer Holger Bockelmann.