Sevilla.

Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge saßen nach einer kurzen Nacht lächelnd im Flugzeug nach München – auch eine 45-minütige Verspätung trübte ihre Stimmung nicht. Jupp Heynckes wollte die gute Laune der Bosse jedoch nicht teilen. „Wenn wir die Champions League gewinnen wollen, müssen wir uns noch steigern“, sagte der Trainer des FC Bayern nach dem 2:1 (1:1) im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Sevilla.

Nach der schwachen ersten Halbzeit mit dem Rückstand durch Pablo Sarabia (32.) und dem von Franck Ribéry erzwungenen Eigentor von Jesus Navas (37.) hatte Heynckes seine Spieler per Brandrede wach gerüttelt. „Interessant“ sei es in der Kabine gewesen, sagte Sportdirektor Hasan Salihamidzic. Der Coach sei in seiner Mängel-Analyse nur „knapp unter sehr laut“ geblieben, sagte Mats Hummels. Nach einer guten zweiten Hälfte und dem von Ribéry vorbereiteten Siegtreffer durch Thiago (68.) stand laut Heynckes „ein wertvoller Sieg“ – der siebte im siebten Königsklassenspiel unter seiner Regie.

Heynckes wichtigste Aufgabe wird nun sein, die Stimmung im Team hochzuhalten. Neben Arjen Robben, den er nach überstandener Verletzung lange schonte, ließ er auch den gegen Dortmund überragenden James zunächst auf der Bank. Corentin Tolisso, der teuerste Einkauf der Clubgeschichte, saß nur auf der Tribüne. Thomas Müller hofft, dass der starke Kader, der durch die Blessuren von Arturo Vidal (Knie) und Juan Bernat (Fleischwunde) dünner zu werden droht, „unser großer Trumpf in den nächsten Wochen“ sei.