Miami. Der Hamburger vermeidet eine weitere Enttäuschung, die Hamburgerin erlebt einen Einbruch. Wozniacki beklagt Verhalten der Zuschauer.

Alexander Zverev (20) ist mit einem mühsamen Dreisatzsieg ins Tennis-Masters in Miami gestartet. Der Weltranglistenfünfte setzte sich gegen den Russen Daniil Medwedew nach 2:13 Stunden 6:4, 1:6, 7:6 (7:5) durch und zog in die dritte Runde ein. Zum Auftakt hatte der gebürtige Hamburger als Nummer vier der Setzliste von einem Freilos profitiert.

Vor knapp zwei Wochen hatte Zverev in Indian Wells (Kalifornien) eine bittere Auftaktniederlage kassiert. Auch gegen den zwei Jahre älteren Medwedew tat sich die deutsche Nummer eins schwer, wendete das erneute Aus jedoch nervenstark im Tiebreak ab. In der dritten Runde trifft Zverev entweder auf David Ferrer (Spanien/Nr. 28) oder Jewgeni Donskoi (Russland).

Zverev ist der letzte deutsche Spieler beim mit knapp acht Millionen Dollar dotierten Hartplatz-Masters in Florida. Zuvor waren sein Bruder Mischa, die Daviscup-Spieler Peter Gojowczyk (München) und Jan-Lennard Struff (Warstein) sowie Maximilian Marterer (Nürnberg) ausgeschieden. Der Augsburger Philipp Kohlschreiber, der in Indian Wells überraschend im Viertelfinale gestanden hatte, hatte seinen Start in Miami kurzfristig abgesagt.

Witthöft verspielt das Achtelfinale

In der Frauenkonkurrenz erlebte Carina Witthöft in Miami eine Enttäuschung. Nachdem die 23 Jahre alte Hamburgerin in ihrer Drittrundenpartie gegen Sarina Dijas aus Kasachstan beim Stand von 5:3 im zweiten Satz zum Sieg aufgeschlagen hatte, gelang ihr kein Spielgewinn mehr. Witthöft unterlag 6:4, 5:7, 0:6.

In der Runde zuvor hatte sich Witthöft überraschend gegen die deutsche Nummer zwei Julia Görges (Bad Oldesloe) durchgesetzt. Dijas trifft im Achtelfinale entweder auf die an Nummer fünf gesetzte Tschechin Karolina Pliskova oder Hsieh Su-Wei aus Taiwan.

Damit hat aus deutscher Sicht nur noch Spitzenspielerin Angelique Kerber in Florida Chancen aufs Weiterkommen. Die ehemalige Weltranglistenerste aus Kiel trifft am Sonnabend auf Anastassija Pawljutschenkowa. Gegen die Russin hat Kerber die letzten drei Duelle verloren.

Wozniacki beklagt sich bitter

Die Weltranglistenzweite Caroline Wozniacki aus Dänemark hat sich öffentlich über das Verhalten einiger Zuschauer in Miami beklagt und die Organisatoren zum Handeln aufgefordert. Bei ihrer Niederlage gegen Olympiasiegerin Monica Puig aus Puerto Rico (6:0, 4:6, 4:6) hätten "Leute im Publikum" ihre Familie bedroht, schrieb die Australian-Open-Siegerin bei Twitter. Niemand sei dagegen vorgegangen.

"Sie haben meiner Mutter und meinem Vater den Tod gewünscht, haben mich mit Wörtern beleidigt, die ich hier nicht wiederholen kann, und der Nichte und dem Neffen meines Verlobten (die beide zehn Jahre alt sind) gesagt, sie sollen sich hinsetzen und ihre Schnauze halten", so Wozniacki.

"Weder die Sicherheitsleute noch die Mitarbeiter haben etwas getan, um das zu verhindern, und haben sogar in Kauf genommen, dass so etwas passiert", führte die 27-Jährige aus: "Ich hoffe, die Miami Open nehmen das ernst, weil es ein schreckliches Beispiel für die nächste Generation von Spielern und Fans ist." Eine Stellungnahme der Turnierorganisatoren stand zunächst aus.