Hamburg.

Realistisch betrachtet war es nur eine Frage der Zeit, wann Lasse Sobiech erklären würde, den FC St. Pauli zum Saisonende zu verlassen. Am Freitag nun war es so weit. Der 1,96 Meter große Abwehrchef und Vizekapitän hat sich wie erwartet entschieden, den Ende dieser Spielzeit auslaufenden Vertrag beim Hamburger Zweitligisten nicht zu verlängern. Als einer der seit Jahren besten Abwehrspieler der Zweiten Liga hatte er das Interesse anderer, finanziell potenterer Clubs auf sich gezogen – auch weil er ablösefrei ist. Sobiechs Wahl fiel auf den 1. FC Köln, der am vergangenen Wochenende den letzten Platz in der Bundesliga verlassen hat und sich weiter Hoffnungen auf den Klassenerhalt in der Eliteliga macht.

„Wir bedauern Lasses Entscheidung sehr, weil wir ihn gern langfristig an uns gebunden hätten. Aber wir respektieren diesen Schritt natürlich“, sagte Sportchef Uwe Stöver. „Lasse hat sich während der Verhandlungen und auch bei seiner Entscheidung absolut vorbildlich verhalten. Wir waren immer im Austausch und auf dem aktuellen Stand. Es war ein sehr offener und ehrlicher Umgang“, sagte er weiter.

Mit seinem Angebot für eine Vertragsverlängerung war St. Pauli an die finanzielle Grenze gegangen. Dennoch war Stöver von Anfang an klar gewesen, dass es sehr schwierig werden würde, den 27 Jahre alten Sobiech von einem Verbleib am Millerntor zu überzeugen. Dabei spielte es auch eine Rolle, dass es St. Pauli in dieser Saison erneut nicht gelungen ist, sich zu einem ernsthaften Aufstiegsanwärter zu entwickeln.

Nach seinem ersten Engagement bei St. Pauli in der Saison 2011/12 kehrte er im Sommer 2014 zum Kiezclub zurück, für den er insgesamt 126 Punktspiele bestritten und 16 Treffer erzielt hat. „Aufgrund dieser Entscheidung haben wir nun Planungssicherheit und können unsere Kaderzusammenstellung für die neue Spielzeit weiter vorantreiben“, sagte Stöver. Alle anderen Innenverteidiger sind bei St. Pauli noch mindestens ein Jahr gebunden, allen voran Philipp Ziereis und Christopher Avevor.