Skirennläuferin triumphiert im Riesenslalom-Weltcup – Doppelheimsieg für Kombinierer

Glücksgefühl: Selten wohl hat die Absage eines Rennens Viktoria Rebensburg so glücklich gemacht. Weil ein Sturmtief über dem schwedischen Are die Austragung des letzten Riesenslalom-Weltcups der Saison 2017/18 unmöglich machte, gewann die Skirennläuferin aus Kreuth kampflos die kleine Kristallkugel für die Gesamtwertung im Riesentorlauf. „Das bedeutet mir sehr viel, sportlich betrachtet ist es das Größte, was es in unserem Sport zu gewinnen gibt“, sagte die 28-Jährige, die mit acht Podestplätzen und drei Siegen in der Gesamtweltcupwertung Rang drei belegte. Die überragende Rennfahrerin des Winters war die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin (23), die in Are ihren neunten Saisonsieg im Slalom schaffte und damit die Kroatin Janica Kostelic übertraf, die 2000/01 achtmal triumphiert hatte. Bei den Männern war der Österreicher Marcel Hirscher als Gesamtweltcupsieger eine Klasse für sich. Mit seinem 13. Saisonsieg im Riesenslalom am Sonnabend stellte der 29-Jährige die Bestmarken von Ingemar Stenmark (Schweden/1979) und seines Landsmanns Hermann Maier (2001) ein.

Start-Ziel-Sieg und Rücktritt: Beim Heimspiel der Nordischen Kombinierer im sächsischen Klingenthal hat Fabian Rießle am Sonnabend für einen besonderen Moment gesorgt. Als Fahnenträger ins Ziel eines Einzelwettkampfs – das hat absoluten Seltenheitswert. Aber weil der 27 Jahre alte Freiburger nach einem 139,5-Meter-Sprung mit 21 Sekunden Vorsprung in den 10-km-Langlauf gestartet war, konnte er es sich erlauben, im Zielbereich zur Fahne zu greifen. „Wenn ich schon mal die Gelegenheit habe, bei einem Heimweltcup mit der deutschen Flagge ins Ziel zu laufen, dann will ich das auch tun“, sagte Rießle, der mit 12,2 Sekunden Vorsprung auf den Finnen Eero Hirvonen siegte. Am Sonntag wiederholte Rießle seinen Triumph, allerdings mit „nur“ einer Sekunde Vorsprung auf Einzel-Olympiasieger Johannes Rydzek (26/Oberstdorf). Der Japaner Akito Watabe sicherte sich als Dritter den Sieg im Gesamtweltcup. Unterdessen kündigte Björn Kircheisen (34/Johanngeorgenstadt) sein Karriereende nach dem Weltcupfinale am kommenden Wochenende in Schonach an.

Umbruch: In der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) deutet sich drei Wochen nach dem Olympiadebakel von Pyeongchang ein Umbruch an. Bundestrainer Jan van Veen (48) erklärte am Sonntag, dass er seinen nach zwei Jahren Zusammenarbeit im Mai auslaufenden Vertrag nicht verlängern werde. „Ich habe große Zweifel, ob die notwendige Umstrukturierung, die meiner Meinung nach durchgeführt werden muss, von allen beteiligten Personen mitgetragen wird“, erklärte der Niederländer. „Ich habe mich deswegen entschieden, meinen Vertrag mit der DESG nicht zu verlängern.“ Mit seiner Entscheidung kam der Niederländer offenbar seinem Rausschmiss zuvor. Auch Sportdirektor Robert Bartko steht nach den sportlich schlechten Leistungen auf der Kippe. Von ihm und vom Präsidium werden am Montag Stellungnahmen erwartet.